Arancino

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Arancini
Arancini 002.jpg
Sizilianische Arancini zum Verkauf an einer Theke
TypImbiss, Straßenessen
HerkunftsortItalien
Region oder StaatSizilien
ServiertemperaturHeiß oder warm
Wichtigste ZutatenReis, Ragù
  • Kochbuch: Arancini

Arancini (UK: /ˌærənˈni/, US: /ˌɑːr-/, Italienisch: [aranˈtʃiːni], Sizilianisch: [aɾanˈtʃiːnɪ, -ˈdʒiː-]) sind italienische Reisbällchen, die gefüllt, paniert und frittiert werden und ein Grundnahrungsmittel der sizilianischen Küche sind; sie ähneln den Kibbeh der levantinischen Küche. Die gängigsten Arancini-Füllungen sind: al ragù oder al sugo, gefüllt mit Ragù (Fleisch oder Hackfleisch, langsam bei niedriger Temperatur mit Tomatensoße und Gewürzen gegart), Mozzarella oder Caciocavallo-Käse und oft Erbsen, und al burro oder ô burru, gefüllt mit Schinken und Mozzarella oder Besciamella.

Es gibt eine Reihe regionaler Varianten, die sich in ihrer Füllung und Form unterscheiden. Die im Osten Siziliens hergestellten Arancini al ragù haben eine konische Form, die an den Vulkan Ätna erinnert.

Arancini aus Palermo
Arancini aus Ragusa

Ein Arancino (sizilianisch Arancinu oder Arancina, „kleine Orange“, Plural: Arancini) ist ein frittiertes und gefülltes Reisbällchen. Arancini gehören unter anderem zur traditionellen sizilianischen Küche und werden je nach Provinz auch in konischer Form zubereitet.

Etymologie

Der Name Arancini leitet sich vom sizilianischen Plural Diminutiv von aranciu ("Orange") ab, und zwar aufgrund ihrer Form und Farbe, die nach dem Kochen an eine Orange erinnert.

Im Sizilianischen sind die Arancini grammatikalisch Plural. Der entsprechende Singular ist entweder das maskuline arancinu oder das feminine arancina. Im Osten Siziliens wird eher die maskuline Form verwendet, im Westen eher die feminine Form.

Im Italienischen hat sich die männliche Form arancino (pl. arancini) durchgesetzt, auch wenn die weibliche Form arancina (pl. arancine) ebenfalls verwendet werden kann.

Geschichte

Ein geöffneter Arancino, der die Füllung aus Reis und Ragout zeigt

Die Arancini sollen ihren Ursprung im Sizilien des 10. Jahrhunderts haben, als die Insel unter arabischer Herrschaft stand. Ihr Ursprung ist daher möglicherweise derselbe wie der von Kibbeh.

In den sizilianischen Städten Palermo, Siracusa und Trapani sind Arancini ein traditionelles Gericht zum Fest der Santa Lucia am 13. Dezember, an dem weder Brot noch Nudeln gegessen werden. Damit wird an die Ankunft eines Getreidelieferschiffs am Tag der Santa Lucia im Jahr 1646 erinnert, das eine schwere Hungersnot lindern sollte.

Mit der zunehmenden Beliebtheit dieses Fingerfoods in der modernen italienischen Esskultur sind Arancini heute das ganze Jahr über in den meisten sizilianischen Lokalen zu finden, insbesondere in Palermo, Messina und Catania. Das Gericht wurde traditionell kreiert, um Federico II. di Svevia während seiner Jagdaktivitäten mit einer vollständigen Mahlzeit zu versorgen.

Zutaten und Variationen

Konisch geformte Arancini, fotografiert in Messina

Die häufigste Art von Arancini, die in sizilianischen Cafés verkauft werden, sind Arancini cû sucu (dt. Arancini al ragù), die typischerweise aus Fleisch in Tomatensauce, Reis und Mozzarella oder anderem Käse bestehen. Viele Cafés bieten auch arancini cû burru (arancini al burro, mit Butter- oder Béchamelsauce) oder Spezialitäten wie arancini chî funci (arancini ai funghi, mit Pilzen), arancini câ fastuca (arancini al pistacchio, mit Pistazien) oder arancini â norma (arancini alla norma, mit Auberginen) an.

In der römischen Küche sind die Supplì ähnlich, werden aber meist mit Käse gefüllt (unterschiedliche Zubereitungsmethoden und Verteilung der Füllung). In Neapel werden die Reisbällchen pall' 'e riso genannt. In einer Rezeptvariante, die in der italienischen Diaspora in Südosttexas entstanden ist, sind die Arancini mit einer mit Chili gewürzten Füllung gefüllt.

In der Volkskultur

In der italienischen Literatur ist Inspektor Montalbano, die Hauptfigur der Kriminalromane von Andrea Camilleri, ein bekannter Liebhaber von Arancini - vor allem von denen, die Adelina Cirrinciò, seine Haushälterin und Köchin, zubereitet. Der Erfolg der Buchreihe und der Fernsehverfilmung hat dazu beigetragen, dieses Gericht auch außerhalb Italiens bekannt zu machen.

Die Romanfigur Commissario Montalbano, Held einer auf Sizilien spielenden Krimiserie von Andrea Camilleri, ist ein bekennender Liebhaber dieses Gerichts.

Zubereitung

Zur Zubereitung wird zunächst geschälter Rundkornreis wie beim Risotto in Brühe bissfest gegart und mit eingeweichten Safranfäden, etwas Butter, Parmesan oder Pecorino und Ei vermischt.

Für die Füllung werden grob oder fein gehacktes Fleisch, Pancetta, Erbsen, Tomaten und Zwiebeln geschmort, bis die Masse stark eingedickt ist. Es können auch andere Zutaten wie z. B. würziger Käse, Pilze oder Geflügelleber verwendet werden.

Wenn die Reismasse abgekühlt ist, wird sie portionsweise mit etwas Füllung zu mandarinen- bis pfirsichgroßen Bällchen geformt. Die Bällchen werden paniert, in Pflanzenöl frittiert und vorzugsweise heiß gegessen. Eine mögliche Abwandlung besteht darin, statt Pflanzenöl geklärte Butter zu verwenden.

Ein ähnliches Gericht sind die in der mittelitalienischen Region Latium bekannten Supplì.