Keyboard

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Elektronisches Keyboard Yamaha PSR-290
Ein MIDI-Song, gespielt auf einem elektronischen Keyboard von Casio

Ein elektronisches Keyboard, ein tragbares Keyboard oder ein digitales Keyboard ist ein elektronisches Musikinstrument, eine elektronische Ableitung von Tasteninstrumenten. Zu den elektronischen Keyboards gehören Synthesizer, Digitalpianos, Stagepianos, elektronische Orgeln und digitale Audio-Workstations. Technisch gesehen handelt es sich bei einem elektronischen Keyboard um einen Synthesizer mit einem Leistungsverstärker mit geringer Leistung und kleinen Lautsprechern.

Elektronische Keyboards sind in der Lage, eine breite Palette von Instrumentenklängen (Klavier, Hammond-Orgel, Pfeifenorgel, Geige usw.) und Synthesizerklängen mit weniger komplexer Klangsynthese nachzubilden. Elektronische Tastaturen sind in der Regel für Heimanwender, Anfänger und andere nicht-professionelle Nutzer konzipiert. Sie haben in der Regel ungewichtete Tasten. Die preisgünstigsten Modelle haben keine anschlagdynamischen Tasten, die mittel- bis hochpreisigen Modelle dagegen schon. Home-Keyboards verfügen in der Regel nur über geringe oder gar keine digitalen Klangbearbeitungsfunktionen. Der Benutzer wählt in der Regel aus einer Reihe von voreingestellten "Voices" oder Klängen aus, die Imitationen vieler Instrumente und einiger elektronischer Synthesizerklänge umfassen. Heim-Keyboards sind wesentlich preiswerter als professionelle Synthesizer. Alesis, Casio und Yamaha gehören zu den führenden Herstellern von Heim-Keyboards.

Keyboard
englisch: electronic keyboard
Yamaha AN1X.jpg
Klassifikation Elektrophon
Tasteninstrument
Verwandte Instrumente

Klavier, E-Orgel

Musiker
:Kategorie:Keyboarder

Ein Keyboard (englisch electronic keyboard) (von englisch keyboard [ˈkiːbɔːd]: „Tastatur“) ist ein elektrophones Tasteninstrument.

In den Bezeichnungen der Instrumentalisten einer Band steht Keyboarder für alle Spieler eines Tasteninstruments, das kein Klavier oder Flügel oder eine Orgel ist.

Terminologie

Casio CTK-530, ein elektronisches Keyboard der frühen 1990er Jahre mit PCM-Klangtechnologie.

Ein elektronisches Keyboard kann auch als Digital-Keyboard oder Home-Keyboard bezeichnet werden, wobei sich letzteres oft auf weniger fortgeschrittene oder preiswerte Modelle für Anfänger bezieht. Der obskure Begriff "tragbare Orgel" war in den 1990er Jahren in asiatischen Ländern weit verbreitet, um sich auf elektronische Tastaturen zu beziehen, da diese ähnliche Merkmale wie elektronische Heimorgeln aufwiesen, die im späten 20.

In Russland, Weißrussland und der Ukraine wurden die meisten Arten von elektronischen Tastaturen (einschließlich Digitalpianos und Stagepianos) oft einfach als "Synthesizer" (russisch: синтезатор, sintezator) bezeichnet, meist ohne weitere Bezeichnung zur Unterscheidung von den eigentlichen digitalen Synthesizern.

Der Begriff elektronisches Keyboard kann umgangssprachlich auch für einen Synthesizer oder ein Digitalpiano verwendet werden.

Bestandteile

Die Hauptbestandteile eines typischen modernen elektronischen Keyboards sind:

  • Musiktastatur: Die weißen und schwarzen klavierähnlichen Tasten, die der Spieler drückt und damit die Schalter verbindet, die die elektronischen Schaltungen zur Klangerzeugung auslösen. Die meisten Tastaturen verwenden eine Tastaturmatrixschaltung, um den Verdrahtungsaufwand zu verringern. Elektronische Tastaturen verwenden häufig ungewichtete Tasten im Synthesizer-Stil, um Kosten zu sparen und das Gewicht des Instruments zu verringern. Im Gegensatz dazu haben Stagepianos und Digitalpianos in der Regel gewichtete oder halbgewichtete Tasten, die das Spielgefühl eines akustischen Klaviers nachahmen.
  • Benutzeroberflächensystem: Ein Programm (in der Regel in einen Computerchip eingebettet), das die Interaktion des Benutzers mit Steuerungen wie der Tastatur, Menüs und Tasten regelt. Mit diesen Reglern kann der Benutzer verschiedene Instrumentenklänge (z. B. Klavier, Gitarre, Streicher, Schlagzeug), digitale Effekte (Reverb, Echo, Chorus oder Sustain) und andere Funktionen (z. B. Transposition, Begleitungen, Sequenzer, Aufnahme, externe Medien usw.) auswählen. Das Benutzerschnittstellensystem umfasst in der Regel einen LCD-Bildschirm, der dem Benutzer Informationen über den von ihm ausgewählten synthetischen Klang, wie z. B. das Tempo oder aktivierte Effekte (z. B. Reverb) und andere Funktionen, liefert.
  • Computergesteuerter Musikarrangeur: Ein Softwareprogramm, das Rhythmen und Akkorde mit Hilfe von Computerbefehlen, in der Regel MIDI, erzeugt. Auch elektronische Hardware kann dies tun. Die meisten computergestützten Arranger können eine Auswahl von Rhythmen spielen (z. B. Rock, Pop, Jazz).
  • Klangerzeuger: Ein digitales Klangmodul, das in der Regel in einem integrierten Festwertspeicher (ROM) enthalten ist, der MIDI-Befehle annehmen und elektronische Klänge erzeugen kann. Elektronische Keyboards verfügen in der Regel über eine Sample-basierte Synthese, modernere Keyboards können jedoch auch eine Physical-Modeling-Synthese enthalten.
  • Verstärker und Lautsprecher: Ein interner Audio-Leistungsverstärker, der in der Regel zwischen 5 und 20 Watt leistet und an den Klangerzeuger-Chip angeschlossen ist. Der Verstärker ist dann mit kleinen, leistungsschwachen Lautsprechern verbunden, die die synthetisierten Klänge so wiedergeben, dass der Zuhörer sie hören kann. Preisgünstigere Instrumente können mit einem einzigen Monolautsprecher ausgestattet sein. Die meisten Modelle haben in der Regel zwei Lautsprecher, die einen Stereoton erzeugen, bei fortschrittlicheren Modellen oft mit Hochtönern.
  • Stromversorgung: Keyboards können über ein internes, in die Hauptplatine integriertes Stromversorgungssystem verfügen, aber die meisten modernen Keyboards sind oft mit einem mitgelieferten Netzadapter ausgestattet.
  • MIDI-Anschlüsse: Die meisten Keyboards verfügen über 5-polige MIDI-Anschlüsse für die Datenkommunikation, so dass das Keyboard entweder mit einem Computer oder einem anderen elektronischen Musikinstrument wie einem Synthesizer, einer Drum Machine oder einem Soundmodul verbunden und als MIDI-Controller verwendet werden kann. Nicht alle Keyboards verfügen über herkömmliche MIDI-Anschlüsse und -Stecker. Die preisgünstigsten Modelle haben möglicherweise keine MIDI-Anschlüsse. Seit den 2010er Jahren sind herkömmliche MIDI-Eingangs- und Ausgangsanschlüsse nur noch bei professionellen Keyboards, Stagepianos und High-End-Synthesizern vorhanden, während preisgünstige Heim-Keyboards, Digitalpianos und preisgünstige Synthesizer als einzigen Anschluss USB verwenden.
  • Flash-Speicher: Einige elektronische Keyboards verfügen über einen kleinen eingebauten Speicher zum Speichern von MIDI-Daten und/oder aufgenommenen Songs.
  • Externes Speichergerät: Diese Funktion ist in der Regel bei professionellen Keyboards und Synthesizern verfügbar und ermöglicht es dem Benutzer, Daten auf extern angeschlossenen Speichermedien wie ROM-Kassetten, Disketten, Speicherkarten und USB-Flash-Laufwerken zu speichern. Disketten und Kassetten waren Anfang der 2000er Jahre veraltet und wurden kurz darauf durch Speicherkarten ersetzt. USB-Speichermedien waren zu dieser Zeit noch weniger verbreitet, wurden aber 2005 durch die Workstation-Keyboards von Yamaha populär und sind seither zum Standard geworden. Die meisten Keyboards seit den 2010er Jahren verwenden USB-Speicher, mit Ausnahme einiger Modelle von Casio und Korg.
  • Notenpult: Ein Gestell aus Metall oder Kunststoff, in dem Notenblätter oder Notenbücher aufrecht gehalten werden. Der Notenständer ist in der Regel abnehmbar, um die Lagerung und den Transport zu erleichtern.
  • Sustain-Buchse: Wenn ein Home-Keyboard über eine Sustain-Funktion verfügt, die dem bei akustischen Klavieren verwendeten Gerät nachempfunden ist, ist nur eine 1/4-Zoll-Buchse vorhanden. Der Musiker muss ein separates Sustain-Pedal kaufen und anstecken. Im Vergleich dazu ist bei einem Digitalpiano das Sustain-Pedal oft in den Rahmen integriert. Die preisgünstigsten Heim-Keyboards verfügen weder über eine Sustain-Funktion noch über einen Anschluss für ein Sustain-Pedal, was ihre Verwendung auf Anfänger beschränkt.

Klassifizierungen

Herkömmliche Heimtastaturen unterscheiden sich von anderen elektronischen Tastaturen durch ihr Design, ihre Funktionen und ihren Zielmarkt:

  • Digitalpiano - Elektronische Tastaturen, die sich wie ein gewöhnliches akustisches Klavier anhören und anfühlen sollen. Sie enthalten in der Regel einen Verstärker und Lautsprecher, die in das Instrument eingebaut sind. In den meisten Fällen können sie akustische Klaviere vollständig ersetzen und bieten verschiedene Funktionen, z. B. das Aufnehmen und Speichern von Dateien auf einem Computer. Viele Digitalpianos können die Klänge verschiedener Instrumente imitieren, z. B. eines Flügels, eines E-Pianos, einer Pfeifenorgel, einer Hammondorgel und eines Cembalos. Sie sind unempfindlich gegenüber Klima- und Feuchtigkeitsschwankungen in einem Raum und müssen auch nicht gestimmt werden, wie dies bei akustischen Klavieren der Fall ist. Digitalpianos werden häufig auf Ständern mit einem fest am Rahmen angebrachten Haltepedal (oder einem anderen Pedal) montiert; die meisten sind daher nicht für den Transport geeignet. Der Zielmarkt sind Pianisten der mittleren bis fortgeschrittenen Klasse.
  • Stagepiano - Eine Art hochwertiges Digitalpiano mit gewichteten Tasten, das für den professionellen Einsatz auf der Bühne oder im Aufnahmestudio konzipiert ist. Die Hammond-Orgel- und E-Piano-Klänge eines Stagepianos sind in der Regel realistischer als die eines Digitalpianos.
  • Synthesizer - Elektronische Keyboards, die verschiedene Klangsynthese-Technologien verwenden, um eine große Vielfalt an elektronischen Klängen zu erzeugen.
  • Workstation - Professionelle elektronische Keyboards, die die Funktionen eines Synthesizers und eines herkömmlichen Home-Keyboards kombinieren. Workstations verfügen über eine Reihe hochwertiger gesampelter Instrumentenklänge, umfangreiche Bearbeitungs-/Aufnahmefunktionen, Computeranschlussmöglichkeiten, leistungsstarke Lautsprecher und oft auch über einen externen Speicher zum Speichern von benutzerdefinierten Daten, MIDI-Sequenzen und sogar zusätzlichen Instrumentensamples. Ein High-End-Workstation-Keyboard kann mehrere Funktionen enthalten, die denen einer digitalen Audio-Workstation-Computersoftware ähneln und sogar noch fortgeschrittenere Funktionen wie Abmischen, Mastern, Sounddesign, Erstellen von Loops und Patterns, Komponieren elektronischer Musik usw. ermöglichen.
  • MIDI-Controller - Ein elektronisches Keyboard, das keinen eigenen Klang erzeugt. Es wird verwendet, um mit Hilfe von MIDI-Kabeln und -Anschlüssen Klänge von einem Soundmodul oder einem Software-Synthesizer auszulösen. MIDI-Controller verfügen oft über weitere Schieberegler, Knöpfe und Tasten, mit denen der Spieler Elemente wie die Lautstärke steuern kann.
  • Keytar - Ein kleiner, gitarrenähnlicher Synthesizer, der in ähnlicher Position wie eine E-Gitarre gespielt werden kann: Er wird an einem Gurt über den Schultern getragen, so dass sich der Musiker auf der Bühne bewegen kann. Der Name ist ein Portmanteau aus Keyboard und Gitarre.

Im Vergleich zu Digitalpianos oder Stagepianos sind digitale Heim-Keyboards in der Regel wesentlich preiswerter, da sie über ungewichtete Tasten verfügen. Wie Digitalpianos sind sie in der Regel mit eingebauten Verstärkern und Lautsprechern ausgestattet. Stagepianos hingegen verfügen in der Regel nicht über integrierte Verstärker und Lautsprecher, da diese Instrumente bei professionellen Konzerten in der Regel an einen Keyboardverstärker angeschlossen werden. Im Gegensatz zu Synthesizern liegt das Hauptaugenmerk bei elektronischen Heim-Keyboards nicht auf der detaillierten Steuerung oder Erzeugung von Klangsyntheseparametern. Die meisten elektronischen Keyboards für den Heimgebrauch bieten nur eine geringe oder gar keine Kontrolle oder Bearbeitung der Klänge (obwohl in der Regel eine Auswahl von 128 oder mehr voreingestellten Klängen angeboten wird).

Konzepte und Definitionen

Spielen auf einem elektronischen Keyboard.
  • Begleitautomatik/Akkorderkennung: Die Begleitautomatik wird bei programmierten Styles verwendet, um bestimmte Akkorde auszulösen, die erklingen, wenn eine einzelne Taste auf der Tastatur gedrückt wird. Wenn z. B. die Begleitautomatik eingeschaltet ist und der Musiker eine "C"-Note im tiefen Bereich der Tastatur drückt, spielt die Begleitautomatik einen C-Dur-Akkord. Bei vielen Keyboards spielt die Begleitautomatik die automatischen Akkorde in einem Rhythmus und Stil, der zu dem vom Interpreten gewählten Musikstil (z. B. Rock, Pop, Hip-Hop) passt (weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Begleitautomatik-Backing-Track). Wenn der On-Board-Rhythmus-Track eingeschaltet ist, werden die Auto-Akkorde automatisch im Tempo des Rhythmus-Tracks gespielt. Viele Keyboards verfügen über eine Option zur Bildung von On-Bass-Akkorden und vielen anderen komplexen Akkorden.
  • Demonstration: Die meisten Keyboards haben vorprogrammierte Demosongs. Wie der Name "Demo" schon andeutet, werden diese vorprogrammierten Songs unter anderem von Verkäufern verwendet, um die Fähigkeiten des Keyboards in Bezug auf die verschiedenen Stimmen und Effekte zu demonstrieren. Die Demo-Songs können auch zur Unterhaltung und zum Lernen verwendet werden. Einige Keyboards verfügen über eine Lernfunktion, die die zu spielenden Noten auf dem Display anzeigt und darauf wartet, dass der Spieler die richtige Note drückt.
  • Anschlagempfindlichkeit (in manchen Handbüchern auch unter dem Stichwort Anschlagempfindlichkeit zu finden): Während es sich bei den billigsten Tastaturen um einfache "Ein-Aus"-Schalter handelt, simulieren Instrumente der mittleren und höheren Preisklasse den Prozess der Klangerzeugung bei Akkordophonen (Streichinstrumenten), die auf die Geschwindigkeit (oder "Härte") des Tastendrucks reagieren. Mittelklasseinstrumente haben möglicherweise nur zwei oder drei Empfindlichkeitsstufen (z. B. leise-mittel-laut). Teurere Modelle können einen breiteren Empfindlichkeitsbereich haben. Zur Umsetzung werden für jede Taste zwei Sensoren installiert: Der erste Sensor erkennt, wenn eine Taste zu drücken beginnt, und der andere löst aus, wenn die Taste vollständig gedrückt wird. Bei einigen höherwertigen elektronischen Tastaturen oder Digitalpianos ist ein dritter Sensor eingebaut. Dieser dritte Sensor ermöglicht es dem Spieler, eine Taste anzuschlagen und trotzdem einen Ton zu erklingen zu lassen, auch wenn die Taste noch nicht ihre volle Ruheposition erreicht hat, was ein schnelleres (und genaueres) Spielen wiederholter Noten ermöglicht. Anhand der Zeit zwischen den beiden (oder drei) Signalen kann das Keyboard die Anschlagsgeschwindigkeit ermitteln. Da das Tastengewicht konstant ist, kann diese Geschwindigkeit als die Stärke des Anschlags angesehen werden. Auf der Grundlage dieses Wertes erzeugt der Tongenerator einen entsprechend lauten oder leisen Ton. Die am wenigsten ausgefeilten Typen der Anschlagempfindlichkeit bewirken, dass die Tastatur die Lautstärke der Instrumentenstimme ändert. Die ausgefeiltesten und teuersten Typen lösen sowohl eine Änderung der Lautstärke als auch eine Änderung der Klangfarbe aus, was die Art und Weise simuliert, wie ein sehr hartes Anschlagen eines Klaviers oder E-Pianos einen Unterschied in der Klangfarbe und eine Erhöhung der Lautstärke bewirkt. Einige hochentwickelte berührungsempfindliche Systeme erreichen dies, indem sie mehrere Samples einer akustischen Instrumentennote pro Taste haben (z. B. ein weicher Anschlag, ein mittlerer Anschlag und ein harter Anschlag). Alternativ kann ein ähnlicher Effekt auch durch Synthese-Modellierung der ADSR-Hüllkurve oder digitale Modellierung erreicht werden (z. B. würde das Keyboard für den harten Anschlag die mit einem harten Anschlag verbundenen Klangfarben hinzufügen - im Falle einer Fender Rhodes-Stimme wäre dies ein beißender, "bellender" Klang).
  • After-Touch: Eine Funktion, die in den späten 1980er Jahren eingeführt wurde (obwohl Synthesizer wie der CS-80, die von Künstlern wie Vangelis ausgiebig genutzt wurden, bereits 1977 über After-Touch verfügten), bei der nach dem Anschlagen einer Taste eine Dynamik hinzugefügt wird, die es ermöglicht, den Klang je nach Stärke des auf die Tastatur ausgeübten Drucks in irgendeiner Weise zu modulieren (z. B. ausklingen oder zurückkehren). Wenn beispielsweise bei einigen Synthesizer-Stimmen die Taste nach dem Erklingen der ersten Note weiter gedrückt wird, fügt die Tastatur einen Effekt wie Vibrato oder Sustain hinzu. Aftertouch ist bei vielen Synthesizern im mittleren und hohen Frequenzbereich zu finden und ist eine wichtige Modulationsquelle bei modernen Keyboards. After-Touch ist vor allem in der Musik der mittleren bis späten 1980er Jahre zu finden, wie z. B. bei den eröffnenden Streichern in Cock Robins When Your Heart Is Weak, die nur mit After-Touch (oder einer Hand am Lautstärkeregler) möglich sind. Aftertouch ist bei preiswerten Einsteiger-Keyboards für den Heimgebrauch normalerweise nicht zu finden.
  • Polyphonie: In der Terminologie der digitalen Musik bezieht sich Polyphonie auf die maximale Anzahl von Noten, die vom Klangerzeuger gleichzeitig erzeugt werden können. Polyphonie ermöglicht wesentlich sanftere und natürlichere Übergänge zwischen den Noten. Preiswerte elektronische Spielzeug-Keyboards für Kinder können in der Regel nur fünf bis zehn Noten auf einmal spielen. Viele preisgünstige Keyboards können 24 oder 32 Noten gleichzeitig spielen. Fortgeschrittene Keyboards können über 48 Noten gleichzeitig spielen, wobei 64 oder 128 Noten üblich sind. Digitalpianos haben ein komplexeres polyphones System und können bis zu 256 Noten wiedergeben.
  • Multitimbre: Die Fähigkeit, mehr als eine Art von Instrumentenklang gleichzeitig zu spielen, wie z. B. beim Roland MT-32, das bis zu acht verschiedene Instrumente gleichzeitig spielen kann.
  • Splitpunkt: Der Punkt auf einer Tastatur, an dem die Wahl des Instruments aufgeteilt werden kann, um zwei Instrumente gleichzeitig spielen zu können. In den späten 1980er Jahren war es üblich, einen MIDI-Controller zu verwenden, um mehr als ein Keyboard mit einem einzigen Gerät zu steuern. Der MIDI-Controller hatte keinen eigenen Klang, sondern diente einzig und allein dem Zweck, den Zugriff auf mehr Klangregler für die Performance zu ermöglichen. Mit MIDI-Controllern konnte man die Tastatur in zwei oder mehr Abschnitte unterteilen und jedem Abschnitt einen MIDI-Kanal zuweisen, um Notendaten an ein externes Keyboard zu senden. Viele Consumer-Keyboards bieten mindestens einen Split, um Bass- oder Begleitinstrumente vom Melodieinstrument zu trennen.
Ein Kind spielt auf einem Casio-Keyboard mit kleinen Minikeys.
  • Minikeys: Die meisten elektronischen Keyboards haben Tasten, die der Größe der Tasten eines akustischen Klaviers entsprechen. Einige elektronische Keyboards haben Minikeys, entweder weil sie für Kinder gedacht sind oder um das Instrument kleiner und tragbarer zu machen.
  • Begleittracks: Vorprogrammierte musikalische Begleittracks (von einigen Herstellern auch Rhythmus-Pattern oder Rhythmus-Stil genannt) bestehen aus einer Vielzahl von Genres, die der Spieler verwenden kann (z. B. Pop, Rock, Jazz, Country, Reggae). Das Keyboard spielt eine Akkordstimmung und einen Rhythmus, die für das gewählte Genre geeignet sind. Im Allgemeinen imitieren programmierte Backing Tracks den Klang einer Rhythmusgruppe oder eines Ensembles. Bestimmte Keyboards können eine Funktion enthalten, die es dem Interpreten ermöglicht, seine eigenen Begleitungen zu erstellen, zu komponieren und anzupassen. Diese Funktion wird in der Regel als Pattern Sequencer, Rhythmuskomponist oder Style Creator bezeichnet.
    • Zusätzlich zu den grundlegenden Begleittracks verfügen einige Keyboards über eine zusätzliche Funktion zum Abspielen verschiedener Loops in Verbindung mit dem eigentlichen Backing Track.
  • Begleitungsabschnitte und Synchronisation: Backing-Tracks bestehen in der Regel aus zwei bis vier Abschnitten sowie aus Fill-in-Patterns, Einleitungs-/End-Patterns und verschiedenen Synchronisationen, um die Wirkung der Begleitung zu verbessern.
  • Tempo: Ein Parameter, der die Geschwindigkeit von Rhythmen, Akkorden und anderen automatisch generierten Inhalten auf elektronischen Keyboards bestimmt. Die Einheit dieses Parameters ist Beats pro Minute. Viele Keyboards verfügen über akustische oder visuelle Metronome (mit Grafiken auf einem Teil des Displays), die dem Spieler helfen, das Tempo zu halten.
  • Automatische Harmonisierung: Eine Funktion einiger Keyboards, die automatisch Sekundärtöne zu einer Note hinzufügt, basierend auf Akkorden, die vom Begleitsystem vorgegeben werden, um die Harmonisierung für Spieler zu erleichtern, die nicht in der Lage sind, komplexe Akkordwechsel mit der linken Hand vorzunehmen.
  • Drehregler und Knöpfe: Werden verwendet, um einem Sound Effekte hinzuzufügen, die standardmäßig nicht vorhanden sind, wie Vibrato, Panning, Tremolo, Pitch Bending usw. Ein gängiges Rad auf modernen Keyboards ist das Pitch-Bend-Rad, mit dem sich die Tonhöhe einer Note in der Regel im Bereich von ±1 Ton einstellen lässt. Das Pitchbend-Rad befindet sich in der Regel auf der linken Seite der Tastatur und ist ein federbelastetes Potentiometer.
  • Deichseln: Diese Funktion, die normalerweise nur bei teuren High-End-Keyboards und Workstations zu finden ist, ermöglicht es dem Interpreten, digital modellierte Klänge einer elektronischen Tonradorgel (daher Zugriegel) zu emulieren. Sie besteht aus neun editierbaren virtuellen Schiebereglern, die den Zugriegeln einer Tonewheel-Orgel ähneln, und bietet verschiedene Effekte wie Rotationslautsprecher, Percussion und Tremolo. Die Einstellung kann im Benutzerspeicher des Keyboards oder auf einem Speichergerät gespeichert werden.
  • Klavier-Simulation: Eine gängige Funktion von Digitalpianos, Stagepianos und High-End-Workstations, die die Echtzeitsimulation eines gesampelten Klavierklangs ermöglicht. Sie bietet verschiedene klavierbezogene Effekte, wie z. B. Raumhall, sympathische Resonanz, Position des Klavierdeckels (wie bei einem Flügel) und Einstellungen zur Anpassung der Stimmung und der allgemeinen Klangqualität.
  • Die Tastaturmechanik beschreibt die Mechanik und das Spielgefühl der Tastatur. Tastaturen können grob in ungewichtete und gewichtete unterteilt werden.
    • Unbeschwerte Tastaturen haben ein leichtes, federndes Spielgefühl, ähnlich der Mechanik einer Orgel. Die preisgünstigsten Tastaturen, oft mit nicht-großen Tasten, verwenden Tasten, die auf weichen Gummipads montiert sind, die auch als elektronische Schalter fungieren. Die meisten elektronischen Tastaturen verwenden gefederte Tasten, die einige Spieltechniken, wie z. B. das Wischen mit der Rückhand, unmöglich machen, aber die Tastaturen leichter und einfacher zu transportieren machen. Spieler, die an akustische Klaviertasten gewöhnt sind, können nicht gefederte Tastaturen als unangenehm und schwierig zu spielen empfinden. Umgekehrt können Spieler, die an die nicht beschwerte Mechanik gewöhnt sind, beim Spielen auf einem akustischen Klavier auf Schwierigkeiten und Unbehagen stoßen.
    • Gewichtete Tastaturen weisen darauf hin, dass man sich bemüht hat, der Tastatur mehr Widerstand und ein reaktionsschnelles Spielgefühl zu verleihen, das dem eines akustischen Klaviers ähnelt.
      • Halbgewichtete Tasten sind Tastaturen, die wie eine nicht gewichtete Tastatur gefedert sind, aber ein zusätzliches Gewicht haben, um den Tasten mehr Widerstand und ein reaktionsfreudigeres Spielgefühl zu verleihen.
      • Tasten mit Hammermechanik verwenden eine Art Mechanismus, um die Mechanik eines mechanischen Klaviers nachzubilden. Dies wird oft durch eine Art Hebelmechanismus erreicht, der mit der Taste verbunden ist.
      • Tasten mit abgestufter Hammermechanik haben die gleiche Funktion wie Tasten mit Hammermechanik, fühlen sich aber bei den tiefen und hohen Tönen anders an als bei einer mechanischen Klaviertastatur. Die Tasten für tiefe Töne haben einen höheren Widerstand als die Tasten für hohe Töne.

MIDI-Steuerung

MIDI, Musical Instrument Digital Interface, ist eine serielle Datenverbindung, die mit allen Instrumentenfabrikaten und -modellen funktioniert, die diese Funktion unterstützen.

Elektronische Tastaturen verwenden in der Regel MIDI-Signale zum Senden und Empfangen von Daten, ein Standardformat, das inzwischen von den meisten digitalen elektronischen Musikinstrumenten verwendet wird. Beim einfachsten Beispiel eines elektronischen Keyboards werden MIDI-Meldungen gesendet, wenn eine Note auf der Tastatur gedrückt wird, und es wird bestimmt, welche Note wie lange gedrückt wird. Darüber hinaus verfügen die meisten elektronischen Tastaturen heute über eine "Berührungsempfindlichkeit" oder "Touch-Response"-Funktion, die über einen zusätzlichen Sensor in jeder Taste funktioniert, der den Druck jeder gedrückten Note anhand der Zeitdifferenz zwischen dem Beginn des Tastendrucks und dem vollständigen Drücken der Taste schätzt. Die von diesen Sensoren berechneten Werte werden dann in MIDI-Daten umgewandelt, die einen Anschlagswert für jede Note ergeben, der normalerweise direkt proportional zur Amplitude der gespielten Note ist.

MIDI-Daten können auch verwendet werden, um den gespielten Klängen digitale Effekte wie Hall, Chorus, Delay und Tremolo hinzuzufügen. Diese Effekte sind in der Regel drei der 127 MIDI-Steuerungen innerhalb der Infrastruktur des Keyboards zugeordnet - eine für Reverb, eine für Chorus und eine für andere Effekte - und können in der Regel über die grafische Oberfläche des Keyboards konfiguriert werden. Darüber hinaus verfügen viele Keyboards über "Auto-Harmony"-Effekte, die jede gespielte Note durch eine oder mehrere Noten mit höherer oder tieferer Tonhöhe ergänzen, um ein Intervall oder einen Akkord zu erzeugen.

DSP-Effekte können auch mit physischen Reglern gesteuert werden. Elektronische Tastaturen haben oft zwei Räder auf der linken Seite, die allgemein als Pitchbend- und Modulationsrad bekannt sind. Der Unterschied zwischen diesen beiden Rädern besteht darin, dass das Pitch-Bend-Rad immer in seine Standardposition - die Mitte - zurückschnellt, während das Modulationsrad frei platziert werden kann. Standardmäßig steuert das Pitchbend-Rad die Tonhöhe der Note in kleinen Werten, was die Simulation von Slides und anderen Techniken ermöglicht, die die Tonhöhe subtiler steuern. Das Modulationsrad ist in der Regel so eingestellt, dass es standardmäßig einen Tremolo-Effekt steuert. Bei den meisten elektronischen Keyboards kann der Benutzer diesen Rädern jedoch beliebige MIDI-Steuerungen zuweisen. Professionelle MIDI-Controller-Keyboards verfügen oft auch über eine Reihe von Drehreglern und Schiebereglern zur Modulation verschiedener MIDI-Steuerungen, die oft zur Steuerung von DSP-Effekten verwendet werden.

Die meisten elektronischen Keyboards haben auch eine Buchse auf der Rückseite, an die ein Fußschalter angeschlossen werden kann. Die häufigste Funktion besteht darin, das Sustain eines Klaviers zu simulieren, indem der MIDI-Regler, der einer Note Sustain hinzufügt, ein- und ausgeschaltet wird. Da es sich jedoch auch um einfache MIDI-Geräte handelt, können Fußschalter in der Regel so konfiguriert werden, dass sie jede beliebige MIDI-gesteuerte Funktion ein- und ausschalten, z. B. einen der DSP-Effekte oder die automatische Harmonisierung.

Keyboard-Ensemble

Bei Live-Auftritten können mehrere elektronische Keyboards gleichzeitig von jeweils einem Musiker gespielt werden und ein Keyboard-Ensemble bilden. Keyboard-Ensembles werden meist im Rahmen einer Band auf einer aufwendigen Bühne aufgeführt, während einige sogar als einfacher Ersatz für ein herkömmliches Orchester dienen können, indem sie Streich- und Blasinstrumente ersetzen.

Aufbau des Keyboards

Klangerzeugung bei einem elektronischen Keyboard

Beim Drücken einer Keyboardtaste wird mittels elektronischer Klangsynthese ein Ton mit der ihm zugeordneten Tonhöhe erzeugt und mit gfs. durch den Tastenanschlag (Velocity), der Tastenbewegung nach dem Drücken (Aftertouch) und die Tastendruckdauer beeinflusst, wobei meistens eine programmierbare ADSR-Hüllkurve wirkt. Die Tonquelle bei klassischen Keyboards ist meistens ein Sample – bei synthesizerähnlichen Systemen eine Oszillatorschaltung. Mit integrierten Effekten kann der Klang zusätzlich beeinflusst werden.

Funktionen heutiger Keyboards

Keyboards besitzen im Vergleich zum Klavier verschiedene Zusatzfunktionen. Diese stehen je nach Anwendervorgabe und Preislage des Keyboards zur Verfügung und können qualitativ stark variieren. Dazu können gehören:

  • synthetische Erzeugung von realen Instrumentenklängen und ausgewählter elektronischer Synthesizer-Klänge
  • steuerbare Begleitung durch Schlagzeug- und Instrumentenklänge einer Combo
  • interne Speicherung (Aufnahme) und Wiedergabe gespielter Musikdaten („Tonbandfunktion“ für Musikdarbietung)
  • Erstellung von Arpeggi aus angespielten Akkorden
  • Funktion zum Erlernen von Liedern mit Hilfe programmierter Leuchttasten
  • Abspielen und Weitergabe von Dateien im MIDI-Format
  • Speichern von Konfigurationen bezüglich Sound und Begleitung

Digitalpianos sind mitunter mit verschiedenen Keybordfunktionen ausgestattet oder direkt als Mischform konzipiert.

Pädagogik

Viele professionelle Keyboarder erhielten ihre Ausbildung auf dem Klavier oder der Orgel. Der Einstieg auf einem akustischen Tasteninstrument wird von vielen Musikpädagogen empfohlen. Dennoch ist inzwischen eine Primärausbildung auf dem Portable Keyboard in vielen Musikschulen möglich, häufig in Kombination mit Arrangement und Musikproduktion.

Hersteller

Hier eine Liste der bekanntesten Hersteller von Keyboards:

  • Yamaha, Japan: mit Abstand größter Hersteller von Keyboards; gesamte Produktepalette, vom Einsteigermodell über die Mittelklasse bis hin zu Instrumenten für den professionellen Gebrauch
  • Roland, Japan: komplette Palette, zuletzt jedoch überwiegend Modelle im Einsteiger- und Mittelklasse-Segment
  • Korg, Japan: Einsteigerklasse, Mittelklasse und professioneller Bereich
  • Casio, Japan: Spezialität: Low-Price-Instrumente im Einsteiger-Segment
  • Medeli Electronics, Hongkong: Low-Price-Instrumente, Instrumente werden teilweise von Musikhäusern unter eigenen Markennamen verkauft