Smegma

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Rückstände von Smegma an der Glans penis (Eichel)

Smegma (gr. σμῆγμα smégma „Seife“) ist eine weiße bis hellgelbe Substanz am Geschlechtsorgan eines Menschen oder Tieres.

Das Smegma praeputii des Mannes, auch Vorhauttalg genannt, besteht aus dem Talg der Vorhautdrüsen, gemischt mit dem Zelldetritus des Eichelepithels und Bakterien. Zusätzlich können Urin- und Spermarückstände enthalten sein. Smegma bildet sich beim Mann zwischen der Vorhaut und der Eichel des Penis.

Smegma zwischen den inneren und den äußeren Schamlippen einer Frau

Das Smegma clitoridis der Frau besteht aus dem Talgdrüsensekret der inneren Schamlippen, dem Zelldetritus des Epithels und Bakterien. Es bildet sich in den Hautfalten zwischen äußeren und inneren Schamlippen sowie der Klitoris.

Die typische Standortflora ist das zu den Mykobakterien zählende Mycobacterium smegmatis, auch „Smegmabakterium“ genannt.

Smegma (altgriechisch σμῆγμα : smēgma) ist eine Kombination aus abgestoßenen Hautzellen, Hautfett und Feuchtigkeit. Es kommt sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Säugetieren im Genitalbereich vor. Bei weiblichen Tieren sammelt es sich um die Klitoris und in den Falten der inneren Schamlippen, bei männlichen Tieren unter der Vorhaut.

Weibchen

Menschliche Vulva mit sichtbarem weiblichen Smegma zwischen den Schamlippen

Die Ansammlung von Talg in Verbindung mit abgestorbenen Hautzellen bildet Smegma. Als Smegma clitoridis bezeichnet man die Absonderung der apokrinen Drüsen der Klitoris in Verbindung mit abschuppenden Epithelzellen. Drüsen, die sich um die Klitoris, die kleinen und die großen Schamlippen befinden, sondern Talg ab.

Wenn das Smegma nicht regelmäßig entfernt wird, kann es zu einer Verklebung der Klitoris führen, die eine Stimulation der Klitoris (z. B. Masturbation) schmerzhaft machen kann (Klitorodynie).

Männlich

Menschlicher Penis mit sichtbarem männlichem Smegma hinter der Eichel

Bei Männern trägt das Smegma dazu bei, die Eichel feucht zu halten und erleichtert den Geschlechtsverkehr, indem es als Gleitmittel dient. Smegma ist an sich völlig harmlos, aber unbeschnittene "Männer mit Smegma oder Phimose haben ein erhöhtes Risiko für Peniskrebs".

Ursprünglich wurde angenommen, dass Smegma von Talgdrüsen in der Nähe des Frenulums, den so genannten Tyson-Drüsen, produziert wird; in späteren Studien konnten diese Drüsen jedoch nicht mehr gefunden werden. Joyce Wright erklärt, dass Smegma aus winzigen mikroskopisch kleinen Ausstülpungen der Schleimhautoberfläche der Vorhaut gebildet wird und dass lebende Zellen ständig an die Oberfläche wachsen, eine fettige Degeneration durchlaufen, sich ablösen und Smegma bilden. Parkash et al. stellten fest, dass Smegma 26,6 % Fette und 13,3 % Proteine enthält, was ihrer Ansicht nach mit nekrotischen Epitheltrümmern übereinstimmt.

Neu gebildetes Smegma hat eine glatte, feuchte Beschaffenheit. Man nimmt an, dass es reich an Squalen ist und Prostata- und Samensekrete, abgeschilferte Epithelzellen und den Mucingehalt der Harnröhrendrüsen von Littré enthält. Smegma enthält Kathepsin B, Lysozyme, Chymotrypsin, neutrophile Elastase und Zytokine, die das Immunsystem unterstützen.

Wright zufolge wird in der Kindheit nur wenig Smegma produziert, obwohl die Vorhaut Talgdrüsen enthalten kann. Sie sagt auch, dass die Smegmaproduktion von der Adoleszenz bis zur Geschlechtsreife zunimmt, wenn die Funktion des Smegmas für die Schmierung voll zum Tragen kommt, und dass die Produktion ab dem mittleren Alter abnimmt und im Alter praktisch kein Smegma mehr produziert wird. Jakob Øster berichtete, dass die Häufigkeit von Smegma von 1 % bei den 6- bis 7-Jährigen und den 8- bis 9-Jährigen auf 8 % bei den 14- bis 15-Jährigen und den 16- bis 17-Jährigen anstieg (insgesamt also 5 %).

Es gibt keine Beweise dafür, dass Smegma selbst Peniskrebs verursacht, aber es kann Krebserreger wie HPV beherbergen, und seine Anwesenheit über einen längeren Zeitraum kann den Penis reizen und entzünden, was das Krebsrisiko erhöhen kann. Außerdem kann es dadurch schwieriger werden, Krebs im Frühstadium zu erkennen.

Andere Tiere

Bei gesunden Tieren trägt das Smegma zur Reinigung und Schmierung der Genitalien bei. In der Veterinärmedizin wird die Analyse dieses Smegmas manchmal zum Nachweis von Krankheitserregern im Urogenitaltrakt, wie z. B. Tritrichomonas foetus, verwendet. Die Ansammlung von Smegma in den Vorhautfalten, der Harnröhrengrube und dem Harnröhrendivertikel von Pferden kann große "Bohnen" bilden und die Übertragung von Taylorella equigenitalis, dem Erreger der ansteckenden Pferdemetritis, fördern. Einige Pferdetierärzte haben eine regelmäßige Reinigung der männlichen Genitalien empfohlen, um die Gesundheit des Tieres zu verbessern.

Medizinische Bewertung

Mit bloßem Auge sichtbare Ansammlungen von Smegma können sich vor allem bei mangelhafter Intimhygiene bilden. Durch bakterielle Besiedlung des Smegmas bildet sich zudem häufig intensiver Geruch. Lässt sich aufgrund einer Phimose die Vorhaut nicht zurückstreifen, ist die Reinigung erschwert. Dadurch wird eine bakterielle Zersetzung des Smegmas möglich, was zur Bildung hautreizender Abbauprodukte führen kann und die Neigung zu Entzündungen erhöht oder zu chronischen Entzündungszuständen führt. Das Peniskarzinom findet sich häufiger bei Männern mit jahrelang ungenügender Hygiene. Von einigen Ärzten wird deshalb die Zirkumzision aus hygienischen Gründen empfohlen; dieses Vorgehen ist aber umstritten. Eine Beschneidung ersetzt jedoch keinesfalls eine gründliche Genitalhygiene.