Montauk-Projekt

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Dieses Radargerät vom Typ AN/FPS-35 ist ein Kernelement der Verschwörungstheorie vom „Montauk-Projekt“.

Als Montauk-Projekt wird laut einer populären Verschwörungstheorie eine Serie von angeblichen Geheimversuchen der US-Regierung bezeichnet, die auf dem Luftwaffenstützpunkt Camp Hero in Montauk auf Long Island durchgeführt worden sein sollen.

Die Verschwörungstheorie nahm ihren Anfang in dem 1992 veröffentlichten Buch The Montauk Project: Experiments in Time von Preston Nichols. Er behauptete, dass in den 1970er und 1980er Jahren durch eine Radaranlage des 1969 geschlossenen Camp Hero versucht worden wäre, die Gedanken von Millionen von Amerikanern zu beeinflussen, sogar fernzusteuern. Nichols veröffentlichte mehrere Fortsetzungsbände, die das angebliche Geheimprogramm der US-Regierung als immer weitreichender und verzweigter darstellten und auch mit dem Philadelphia-Experiment in Verbindung brachten. Die Bücher erreichten eine Auflage von insgesamt über 100.000 Exemplaren. Zahlreiche angebliche Opfer der Experimente meldeten sich, Bücher anderer Autoren über das Thema erschienen, und im Internet findet sich eine Vielzahl von Websites, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Nur wenige Behauptungen, die Nichols zu dieser Thematik in seinen Büchern aufstellt, lassen sich belegen.

Koordinaten: 41°03′44″N 71°52′26″W / 41.06222°N 71.87389°W

Ursprung

Geschichten über das Montauk-Projekt kursieren seit den frühen 1980er Jahren. Laut dem UFO-Forscher Jacques Vallée scheinen die Geschichten über das Montauk-Experiment ihren Ursprung in den höchst fragwürdigen Berichten von Preston Nichols und Al Bielek zu haben, die beide behaupteten, verdrängte Erinnerungen an ihre eigene Beteiligung wiedergefunden zu haben. Preston Nichols behauptet außerdem, dass er in regelmäßigen Abständen entführt wurde, um seine Teilnahme gegen seinen Willen fortzusetzen. Nichols, der am 24. Mai 1946 auf Long Island, New York, geboren wurde, behauptet, er habe Abschlüsse in Parapsychologie, Psychologie und Elektrotechnik, und er hat zusammen mit Peter Moon, der eigentlich Vincent Barbarick heißt, eine Reihe von Büchern geschrieben, die als Montauk-Projekt-Reihe bekannt sind. Das Hauptthema des Montauk-Projekts sind die angeblichen Aktivitäten am Montauk Point. Dabei geht es unter anderem um Experimente der US-Regierung und des Militärs in Bereichen wie Zeitreisen, Teleportation, Gedankenkontrolle, Kontakt mit außerirdischem Leben und die Inszenierung gefälschter Apollo-Mondlandungen, die als Entwicklungen im Anschluss an ein erfolgreiches Philadelphia-Experiment von 1943 dargestellt werden.

Sowohl Peter Moon als auch Preston Nichols haben zu Spekulationen über den Inhalt angeregt; so schrieben sie beispielsweise in ihrem ersten Kapitel: "Ob Sie dies nun als Science-Fiction oder Non-Fiction lesen, es erwartet Sie eine erstaunliche Geschichte", beschrieben in einem Leitfaden für Leser einen Großteil des Inhalts als "Soft Facts" und veröffentlichten einen Newsletter mit Aktualisierungen der Geschichte.

Das Werk wurde als Fiktion bezeichnet, da die gesamte Geschichte von Preston Nichols und in gewissem Maße auch von Stewart Swerdlow erfunden wurde, von dem immer wieder gezeigt wurde, dass er seiner eigenen Hintergrundgeschichte widerspricht, und es scheint, als wollte Swerdlow in der New-Age-Gemeinschaft einfach nur berühmt werden und sich einen Namen machen.

In den Medien

Im Jahr 2015 wurde Montauk Chronicles, eine Verfilmung der Verschwörung mit Preston Nichols, Alfred Bielek und Stewart Swerdlow, online und auf DVD und Blu-ray veröffentlicht. Der Film gewann den Preis für den besten Dokumentarfilm auf dem Philip K. Dick Film Festival in New York City und wurde in Coast to Coast AM und The Huffington Post vorgestellt.

Die Netflix-Fernsehserie Stranger Things (2016) wurde von dem etwas dubiosen Montauk-Projekt inspiriert, und eine Zeit lang wurde Montauk als Arbeitstitel verwendet.

Rezeption

Elemente der Verschwörungstheorie werden in dem Jugendbuch Justin Time – Der Fall Montauk von Peter Schwindt aufgegriffen. Musikalisch wurde das Thema von Galerie Schallschutz mit dem Album Montauk Project bearbeitet. Der Dokumentarfilm Montauk Chronicles (2014) von Filmemachers Christopher P. Garetano greift das Thema auf. Die vielen Theorien waren auch die Inspiration für die Serie Stranger Things, welche ursprünglich unter dem Projektnamen „Montauk“ geplant war und anstatt auf Long Island in der fiktionalen Stadt Hawkins spielt.