Ç
Ç ⓘ | |
---|---|
Ç ç | |
(siehe unten) | |
Verwendung | |
Das Schriftsystem | Lateinische Schrift |
Schrift | Alphabetisch und logographisch |
Sprache des Ursprungs | Altspanische Sprache |
Phonetischer Gebrauch | [s] [t͡ʃ] [d͡ʒ] [t͡s] [d͡z] [ç] [ɽ] [ǂ] [θ] [ð] [ɕ] /sɪˈdɪlə/ |
Unicode-Codepunkt | U+00C7, U+00E7 |
Geschichte | |
Entwicklung | <hiero>Z4</hiero>
|
Zeitspanne | ~900 bis heute |
Nachkommen | Keine |
Schwestern | Keine |
Transliterationsäquivalente | ch, c, s, ts |
Abwandlungen | (siehe unten) |
Andere | |
Andere Buchstaben, die üblicherweise mit | c, ch, s, ts |
Ç oder ç (C-cedilla) ist ein Buchstabe der lateinischen Schrift, der im albanischen, aserbaidschanischen, manxischen, tatarischen, türkischen, turkmenischen, kurdischen, zazakischen und romanischen Alphabet verwendet wird. Zu den romanischen Sprachen, die diesen Buchstaben verwenden, gehören Katalanisch, Französisch, Friaulisch, Ligurisch, Okzitanisch und Portugiesisch als Variante des Buchstabens C mit einer Zedille. Gelegentlich wird er auch im Krimtatarischen und im Tadschikischen (wenn es in lateinischer Schrift geschrieben wird) verwendet, um den Laut /d͡ʒ/ darzustellen. Im Englischen, Baskischen, Niederländischen, Spanischen und anderen Sprachen, die das lateinische Alphabet verwenden, wird es bei der Schreibweise von Lehnwörtern aus diesen Sprachen häufig beibehalten. ⓘ
Es wurde erstmals für den stimmlosen alveolaren Affrikatenlaut /t͡s/ im Altspanischen verwendet und stammt von der westgotischen Form des Buchstaben z (Ꝣ). Das Phonem entstand im Vulgärlatein durch die Palatalisierung der Plosive /t/ und /k/ unter bestimmten Bedingungen. Später wurde aus /t͡s/ in vielen romanischen Sprachen und Dialekten /s/. Im Spanischen wird das Symbol seit einer Rechtschreibreform im 18. Jahrhundert (bei der das ç durch das jetzt stimmlose z ersetzt wurde) nicht mehr verwendet, aber es wurde für die Schreibung anderer Sprachen übernommen. ⓘ
Im Internationalen Phonetischen Alphabet steht /ç/ für den stimmlosen palatalen Frikativ. ⓘ
Ç (kleingeschrieben: ç) ist der lateinische Buchstabe C mit Cedille. ⓘ
Verwendung als Buchstabenvariante in verschiedenen Sprachen
In vielen Sprachen steht ⟨ç⟩ für den "weichen" Laut /s/, wo ein ⟨c⟩ normalerweise den "harten" Laut /k/ darstellen würde. Dazu gehören:
- Katalanisch. Bekannt als ce trencada ('gebrochenes C') in dieser Sprache, wo es vor ⟨a⟩, ⟨o⟩, ⟨u⟩ oder am Ende eines Wortes verwendet werden kann. Einige Beispiele für Wörter mit ⟨ç⟩ sind amenaça ('Bedrohung'), torçat ('verdreht'), xoriço ('Chorizo'), forçut ('stark'), dolç ('süß') und caça ('Jagd'). Ein bekanntes Wort mit diesem Zeichen ist Barça, ein gebräuchlicher katalanischer Ausdruck für Futbol Club Barcelona.
- Französisch (cé cédille): français ('Französisch'), garçon ('Junge'), façade ('Fassade'), grinçant ('quieken'), leçon ('Lektion'), reçu ('erhalten' [Partizip der Vergangenheit]). Im Französischen wird das Zeichen nicht am Ende eines Wortes verwendet, es kann aber am Anfang eines Wortes stehen (z. B. ça, 'das'). Im Französischen wird es nie verwendet, wenn C für /s/ stehen würde.
- Okzitanisch (ce cedilha): torçut ('verdreht'), çò ('dies'), ça que la ('dennoch'), braç ('Arm'), brèç ('Wiege'), voraç ('gefräßig'). Es kann am Anfang eines Wortes stehen.
- Portugiesisch (cê-cedilha, cê de cedilha oder cê cedilhado): Es wird vor ⟨a⟩, ⟨o⟩, ⟨u⟩ verwendet: taça ("Tasse"), braço ("Arm"), açúcar ("Zucker"). Das moderne Portugiesisch verwendet das Zeichen weder am Anfang noch am Ende eines Wortes (der Spitzname für Conceição ist São, nicht Ção). Laut einer portugiesischen Grammatik aus dem Jahr 1550 hatte der Buchstabe ç zu dieser Zeit den Klang von /dz/. Eine andere Grammatik, die um 1700 verfasst wurde, besagt, dass der Buchstabe ç wie /s/ klingt, was eine phonetische Entwicklung zeigt, die noch heute gültig ist.
- Im Altspanischen wurde ç für /t͡s/ vor /a/, /o/, /u/ verwendet. Es stellte auch /d͡z/ allophon dar, wenn es vor einem stimmhaften Konsonanten auftrat.
- Das frühneuzeitliche Spanisch verwendete den Buchstaben ç, um entweder /θ/ oder /s/ vor /a/, /o/ und /u/ darzustellen, ähnlich wie das moderne Spanisch den Buchstaben z verwendet. Das mittelkastilische Spanisch sprach ç als /θ/ oder als /ð/ vor einem stimmhaften Konsonanten aus. Das andalusische, kanarische und lateinamerikanische Spanisch sprach ç als /s/ oder als /z/ vor einem stimmhaften Konsonanten aus. Durch eine Rechtschreibreform im 18. Jahrhundert wurde das ç aus der spanischen Rechtschreibung entfernt. ⓘ
In anderen Sprachen steht es für die stimmlose postveolare Affrikate /t͡ʃ/ (wie ⟨ch⟩ in englischer Kreide):
- Friaulisch (c cun cedilie) vor ⟨a⟩, ⟨o⟩, ⟨u⟩ oder am Ende eines Wortes.
- Türkische und aserbaidschanische Alphabete: çelik ('Stahl') und çamur ('Schlamm'). ⓘ
In Manx wird es im Digraphen ⟨çh⟩ verwendet, der auch /t͡ʃ/ darstellt, um es vom normalen ⟨ch⟩ zu unterscheiden, das /x/ darstellt. ⓘ
Verwendung
Das Ç wird in den Orthografien einiger Sprachen als Variante des C verwendet, wo dieses vor a, o und u nicht als [k], sondern (wie vor e und i) als [s] ausgesprochen werden soll. So z. B. im Französischen (z. B. in commençons vs. encore), im Portugiesischen (z. B. in açúcar oder z. B. in dança), im Katalanischen (z. B. in feliç), im Niederländischen (fast nur in Eigennamen) (z. B. in Curaçao vs. Cacao). Demgegenüber besitzt das Ç in einigen anderen Sprachen die Aussprache [tʃ], nämlich im Türkischen (wo das C als [dʒ] ausgesprochen wird), im Aserbaidschanischen, im Kurdischen, im Manx (hier immer als çh geschrieben, z. B. in çhiarn), im Furlanischen und im Albanischen. ⓘ
- Im Baskischen wird ⟨ç⟩ (bekannt als ze hautsia) in dem Lehnwort Curaçao verwendet.
- Im Niederländischen ist es in einigen Wörtern aus dem Französischen und Portugiesischen zu finden, z. B. in façade, reçu, Provençaals und Curaçao.
- Im Englischen wird ⟨ç⟩ in Lehnwörtern wie façade und limaçon verwendet (obwohl das Zedernzeichen oft weggelassen wird: ⟨facade⟩, ⟨limacon⟩). ⓘ
Verwendung als eigenständiger Buchstabe in verschiedenen Sprachen
Er steht in den folgenden Sprachen für die stimmlose postveolare Affrikate /t͡ʃ/:
- der 4. Buchstabe des albanischen Alphabets.
- der 4. Buchstabe des aserbaidschanischen Alphabets.
- der 4. Buchstabe des türkischen Alphabets.
- der 3. Buchstabe des turkmenischen Alphabets.
- der 4. Buchstabe des kurmandschanischen Alphabets (auch bekannt als Nordkurdisch).
- der 4. Buchstabe des zazakischen Alphabets. ⓘ
In der Version 2020 des lateinischen kasachischen Alphabets steht der Buchstabe für die stimmlose alveolopalatale Affrikate /tɕ/, die ähnlich wie /t͡ʃ/ ist. ⓘ
Es stellte früher einen stimmlosen palatalen Klick /ǂ/ in Juǀʼhoansi und Naro dar, wobei ersteres durch ⟨ǂ⟩ und letzteres durch ⟨tc⟩ ersetzt wurde. ⓘ
Der ähnlich geformte Buchstabe the (Ҫ ҫ) wird in den kyrillischen Alphabeten von Baschkir und Tschuwaschisch für /θ/ bzw. /ɕ/ verwendet. ⓘ
Im Tatarischen steht das ç für /ɕ/. ⓘ
Im lateinischen Alphabet der Rohingya steht ç auch für die retroflexe Klappe /ɽ/. ⓘ
Janalif verwendet diesen Buchstaben für die stimmhafte postveolare Affrikate /d͡ʒ/. ⓘ
Im Altmalaiischen wird ç zur Darstellung von /dʒ/ und /ɲ/ verwendet. ⓘ
Computer
Vorschau | Ç | ç | Ꝣ | ꝣ | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Unicode-Name | LATEINISCHER GROSSBUCHSTABE C MIT ZEDILLE | LATEINISCHER KLEINBUCHSTABE C MIT CEDILLE | LATEINISCHER GROSSBUCHSTABE VISIGOTHIC Z | LATEINISCHER KLEINBUCHSTABE VISIGOTHIC Z | ||||
Kodierungen | dezimal | hex | dez | hex | dez | hex | dez | hex |
Unicode | 199 | U+00C7 | 231 | U+00E7 | 42850 | U+A762 | 42851 | U+A763 |
UTF-8 | 195 135 | C3 87 | 195 167 | C3 A7 | 234 157 162 | EA 9D A2 | 234 157 163 | EA 9D A3 |
Numerische Zeichenreferenz | Ç | Ç | ç | ç | Ꝣ | Ꝣ | ꝣ | ꝣ |
Benannte Zeichenreferenz | Ç | ç |
Eingabe
Auf albanischen, belgischen, französischen, portugiesischen, spanischen, türkischen und italienischen Tastaturen, Ç ist direkt als eigene Taste verfügbar; auf den meisten anderen Tastaturen, einschließlich der US-amerikanischen und britischen, muss jedoch eine Tastenkombination verwendet werden:
- In der US-internationalen Tastaturbelegung sind dies ' gefolgt von entweder C oder ⇧ Umschalttaste+C. Alternativ kann man auch die Taste AltGr+, oder AltGr+⇧ Umschalttaste+,.
- Im klassischen Mac OS und macOS sind dies ⌥ Opt+C und ⌥ Opt+⇧ Umschalttaste+C für Klein- bzw. Großbuchstaben.
- Im X Window System und vielen Unix-Konsolen drückt man nacheinander Zusammensetzen, , und entweder C oder ⇧ Umschalttaste+C. Alternativ kann man auch die Taste AltGr+= und dann entweder C oder ⇧ Umschalttaste+C.
- Unter Microsoft Windows sind dies Alt+0231 oder Alt+135 für Kleinbuchstaben und Alt+0199 oder Alt+128 für Großbuchstaben.
- In Microsoft Word sind dies Strg+, und dann entweder C oder ⇧ Umschalttaste+C.
- Die HTML-Zeichenentitätsreferenzen sind ç und Ç für Klein- bzw. Großbuchstaben.
- In TeX und LaTeX wird
\c
verwendet, um den Cedilla-Akzent zu einem Buchstaben hinzuzufügen, sodass\c{c}
"ç" ergibt. ⓘ
Darstellung auf dem Computer
Unicode enthält den Großbuchstaben Ç an Codepunkt U+00C7 (199) und den Kleinbuchstaben ç an Codepunkt U+00E7 (231). In ISO 8859-1 sind die Buchstaben an denselben Stellen kodiert. Die Zeichen sind bereits in der Codepage 437 und der Codepage 850 an Position 0x80 (128) und 0x87 (135) enthalten. ⓘ
Auf der in Deutschland und Österreich verwendeten deutschen Tastaturbelegung (T1) ist keine Taste für Ç oder ç vorgesehen. Auf Rechnern mit Microsoft Windows lassen sich die Zeichen mit Hilfe des Ziffernblocks erstellen:
- als Großbuchstabe mit den Tastenkombinationen Alt+128 oder Alt+0199
- als Kleinbuchstabe mit den Tastenkombinationen Alt+135 oder Alt+0231 ⓘ
Mit der deutschen Standard-Tastaturbelegung T2 wird Ç/ç mit der Tastenfolge Alt Gr+j (für die Cedille) gefolgt von C/c eingegeben. ⓘ
Auf der schweizerischen Tastaturbelegung wird ç über ⇧+4 eingeben. Der Großbuchstabe Ç kann unter Windows über Alt+0199 eingegeben werden. ⓘ
Unter Linux kann das Ç/ç über Alt Gr + ´ gefolgt von C/c eingegeben werden. ⓘ
In HTML kann man auch mit den Entitäten Ç den Großbuchstaben Ç bzw. mit ç den Kleinbuchstaben ç angeben. ⓘ