Weimaraner

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Weimaraner
Weimaraner wb.jpg
Männlicher Weimaraner mit kupierter Rute
Gebräuchliche SpitznamenRaner

Weim

"Graues Gespenst"
HerkunftDeutschland
Eigenschaften
Größe Hunde 59-70 cm (23-28 in)
Hündinnen 57-65 cm (22-26 in)
Gewicht Hunde 30-40 kg (66-88 lb)
Hündinnen 25-35 kg (55-77 lb)
Lebenserwartung 11-14 Jahre
Kennel Club Standards
VDH Standard
FCI Standard
Hund (Haushund)

Der Weimaraner (/ˈwmərɑːnər/ VY-mə-rah-nər) ist ein großer Hund, der ursprünglich als Jagdhund im frühen 19. Jahrhundert gezüchtet wurde. Jahrhunderts gezüchtet wurde. Frühe Weimaraner wurden von Königshäusern für die Jagd auf Großwild wie Wildschweine, Bären und Hirsche eingesetzt. Als die Popularität der Großwildjagd abnahm, wurden Weimaraner für die Jagd auf kleinere Tiere wie Hühner, Kaninchen und Füchse eingesetzt.

Der Weimaraner ist ein universell einsetzbarer Jagdhund. Der Name geht auf den Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Karl August, zurück, an dessen Hof in der Stadt Weimar (heute im Bundesland Thüringen in Deutschland) gerne gejagt wurde. Der Weimaraner verfügt über Eigenschaften wie Schnelligkeit, Ausdauer, einen guten Geruchssinn, große Augen, Mut und Intelligenz. Die Rasse wird manchmal auch als das "graue Gespenst" der Hundewelt bezeichnet, was auf ihr geisterhaftes Fell und ihre Augenfarbe sowie ihren verstohlenen Jagdstil zurückzuführen ist.

Der Weimaraner ist eine von der FCI anerkannte deutsche Hunderasse (FCI-Gruppe 7, Sektion 1.1, Standard Nr. 99).

Geschichte

Leithund, Hauptverursacher des Weimaraners

Der Weimaraner wurde im 19. Jahrhundert am Weimarer Hof gehalten und trug einen großen Teil der Vorfahren des Leithundes in sich. Zwei Theorien besagen, dass er von den Chien-gris-Hunden oder dem St. Hubertus-Hund abstammt, dessen Nachkomme der Bloodhound ist. Ursprünglich setzte der deutsche Großherzog Karl August den Weimaraner zur Jagd auf Großwild wie Wölfe, Bären und Berglöwen ein, doch als die Zahl der Großwildarten in Europa zurückging, wurde der Weimaraner zum Vorsteh- und Apportierhund für Niederwild. Die Rasse kam in den späten 1920er Jahren nach Amerika, und ihre Popularität stieg in den 1950er Jahren. Die Rasse wurde durch Prominente wie Grace Kelly, Präsident Dwight D. Eisenhower und Dick Clark populär. Der berühmte Künstler und Fotograf William Wegman steigerte die Popularität der Rasse mit seinen weltberühmten Weimaraner-Porträts und Videosequenzen noch weiter.

Beschreibung

Der Weimaraner ist ein auffälliger, bis 70 cm großer und 40 kg schwerer Hund, der heute noch hauptsächlich jagdlich, seltener als reiner Begleithund geführt wird. Charakteristisch ist das silber-, reh- oder mausgraue Fell und die hell bis dunkel bernsteinfarbenen Augen, die im Welpenalter himmelblau sind. Die Ohren sind breit und ziemlich lang, etwa den Mundwinkel erreichend, hoch und schmal angesetzt, unten spitz abgerundet. Gezüchtet wird er in zwei Schlägen mit unterschiedlicher Fellstruktur:

  • Kurzhaar: Mittelkurzes, kräftiges, sehr dichtes, glatt anliegendes Deckhaar. Ohne oder mit geringer Unterwolle.
  • Langhaar: Weiches, langes Deckhaar mit oder ohne Unterwolle. Glatt oder leicht wellig. Gute Federn und Hosen.

Das Merkmal der Langhaarigkeit wird rezessiv vererbt, es gibt also kurzhaarige Weimaraner, die Langhaarigkeit vererben. Langhaarweimaraner waren in der Zucht lange Zeit unerwünscht und wurden als Welpen getötet. Erst 1936 wurde „Illo vom Hipkendahl Nr. 1468“ in das Zuchtbuch aufgenommen. 1935 schon wurde z. B. bei „Tell Stranzendorf“ (Eigentümer der spätere Präsident österreichischen Weimaraner Vereins R. Pattay) bzw. „Traute“ (des Küstenfischers und Jägers Johann Linneberg aus Neuharlingersiel, also in ganz anderen Regionen) die besondere Jagdeignung festgestellt.

Der Weimaraner wird auch von anderen Zuchtverbänden anerkannt, darunter American Kennel Club und britischer The Kennel Club. Deren Standards weichen von dem der FCI ab. So beschreibt beispielsweise der KC die Augenfarbe als bernstein- oder blau-graufarben, der AKC sie als hell bernsteinfarben, grau oder blaugrau.

Kurzhaariger Weimaraner

Erscheinungsbild

Der Weimaraner hat ein athletisches Aussehen. Traditionell wird die Rute kupiert. In den Ländern, in denen dies noch praktiziert wird, sollte die kupierte Rute beim erwachsenen Hund etwa 6 Zoll lang sein; dies ist Teil des Rassestandards des American Kennel Club. In mehreren Ländern, in denen die Rasse mit ganzer Rute gezeigt wird, ist das Kupieren der Rute verboten. Der Rassestandard des britischen Kennel Clubs beschreibt eine Rute, die bis zu den Sprunggelenken reicht und in entspanntem Zustand unterhalb des Rückens getragen wird, und der deutsche Rassestandard fordert eine volle Rute, die kräftig und gut behaart ist und bei der Arbeit über der Rückenlinie getragen werden kann. Der Weimaraner ist ein hervorragender Wasserhund, was durch seine Schwimmhäute an den Pfoten bewiesen wird.

Die Augen des Weimaraners können hell bernsteinfarben, grau oder blaugrau sein, und die Ohren sind lang und samtig.

Fell und Farbe

Langhaariger Weimaraner

Das kurze Fell und die ungewöhnlichen Augen verleihen dieser Rasse ein unverwechselbares königliches Aussehen. Das Fell ist äußerst pflegeleicht, kurz, hart und fühlt sich glatt an. Es kann von kohleblau über mausgrau bis zu silbergrau oder sogar blaugrau reichen. An den Stellen, an denen das Fell dünn oder gar nicht vorhanden ist, z. B. an den Innenseiten der Ohren oder an den Lefzen, sollte die Haut eher rosafarben als weiß oder schwarz sein. Diese Rasse hat keine Unterwolle, daher sollte extreme Kälte vermieden werden. Obwohl ihr Fell kurz ist, haart diese Rasse.

Im November 2009 und am 1. Januar 2010 hat der United Kennel Club (UKC) die Disqualifikation von Blau- und Langhaar-Weimaranern aufgehoben. Ein schwarzes Fell ist nach wie vor eine automatische Disqualifikation, obwohl eine kleine weiße Markierung nur im Brustbereich zulässig ist. Hunde mit blauem Fell werden von Formations- und Ausstellungswettbewerben disqualifiziert, sind aber vom AKC als reinrassige Weimaraner anerkannt. Es gibt eine weitere zufällige Varietät, die als "Hundemarke" bezeichnet wird und bei der der Hund die übliche graue Farbe hat, jedoch mit schwachen lohfarbenen Abzeichen (ähnlich wie beim Dobermannpinscher). Weimaraner können mehrere einzigartige physische Merkmale aufweisen, wie z. B. kleine Lappen an der Innenseite der Ohren, die als "Harrasburg-Hörner" bekannt sind, und "Grafmar's Caps", sehr hellgraue Flecken zwischen den Ohren.

Eine langhaarige Varietät wird von den meisten Zuchtverbänden auf der ganzen Welt anerkannt, außer vom American Kennel Club. Der langhaarige Weimaraner hat ein seidiges Fell mit einer nicht kupierten, befederten Rute. Das Gen wird rezessiv vererbt, so dass die Zucht nur dann einige langhaarige Welpen hervorbringt, wenn beide Eltern das Merkmal tragen.

Größe

Nach dem Standard der Fédération Cynologique Internationale hat der Weimaraner-Rüde eine Widerristhöhe von 59 bis 70 cm. Hündinnen sind zwischen 57 und 65 cm groß. Rüden wiegen normalerweise etwa 30-40 kg. Hündinnen wiegen im Allgemeinen zwischen 25-35 kg. Ein Weimaraner sollte das Aussehen eines muskulösen, athletischen Hundes haben.

Temperament

Weimaraner Porträt
Weimaraner aufsteigender Spreizsprung

Der Weimaraner ist ein energischer Jagdhund, der für seine körperliche Ausdauer und sein Durchhaltevermögen geschätzt wird und einen starken, instinktiven Beutetrieb hat. Er kann Katzen tolerieren, tut dies aber in der Regel nicht. Er neigt dazu, seinem Jagdtrieb zu folgen - unabhängig davon, wie lange er eine bestimmte Katze schon kennt - und jagt und tötet wahrscheinlich jedes kleine Tier, das den Garten betritt. Ein Weimaraner braucht viel Auslauf und schätzt Spiele und Beschäftigung. Ein aktiver Besitzer ist eher in der Lage, für die nötige Bewegung und Spiele zu sorgen. Ein Weimaraner benötigt eine angemessene Ausbildung, damit er lernt, ruhig zu sein und sein Verhalten zu kontrollieren.

Als Jagdhund

Weimaraner haben eine übermäßige Menge an Energie, die ein gutes Ventil braucht. Sie sind vielseitige Jagdhunde, die sich beim Jagen, Fährten, Vorstehen und Apportieren sowohl an Land als auch im Wasser auszeichnen. Der Weimaraner ist eine sehr menschenbezogene Rasse. Sie haben einen ausgeprägten Wunsch, mit ihren Besitzern zu arbeiten und zu leben, was die Rasse zu einer guten Wahl für Jagdanfänger macht. Bei der Jagdausbildung ist ein behutsames Vorgehen erforderlich, und er lernt oft am besten von einem erfahrenen Jagdhund.

Verhaltensstörungen

Weimaraner sind keine unabhängige Rasse und lieben es, bei ihrem Besitzer zu sein und ihn nie allein zu lassen. Dies kann bei dieser Rasse zu sehr starker Trennungsangst führen. Die Ursachen für Trennungsangst sind nicht immer bekannt, aber es gibt Faktoren, die dazu beitragen, wie z. B. Genetik, Wurfaufzucht, schlechte Sozialisierung, Langeweile und Stress. Weimaraner mit schwerer Trennungsangst können Eigentum zerstören oder sich selbst verletzen, wenn sie versuchen zu entkommen. Ein gutes Training kann einen Teil der Trennungsangst eindämmen. Ein Weimaraner mit Trennungsangst bellt, winselt, heult und gräbt sogar, bis sein Besitzer nach Hause kommt. Weitere Erscheinungsformen dieses Problems können Panik und übermäßiges Sabbern sein, zusammen mit zerstörerischem Verhalten und Verletzungen.

Gesundheit

Nach Angaben der Orthopedic Foundation for Animals ist die Dysplasierate bei Weimaranern gering. Die Rasse steht an 102. Stelle von insgesamt 153 Rassen und hat eine sehr hohe Testrate und einen sehr hohen Prozentsatz an hervorragenden Bewertungen unter den getesteten Hunden. Es wird allgemein empfohlen, Weimaraner nur von Züchtern zu erwerben, die die Hüften ihrer Hunde mit der OFA- oder PennHIP-Methode testen lassen.

Als tiefbrüstiger Hund ist der Weimaraner anfällig für Blähungen oder Magendrehungen, eine sehr ernste Erkrankung, die unbehandelt zu einem schmerzhaften und schnellen Tod führen kann. Sie tritt auf, wenn der Magen sich selbst verdreht und dabei Blutgefäße und Nahrungswege abklemmt, die nach innen oder außen führen. Zu den Symptomen gehören allgemeines Unwohlsein, Unbehagen, fehlender Stuhlgang oder Darmgeräusche und ein geschwollener Magen. Bei einer Blähung ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich, und eine Operation ist die einzige Möglichkeit, wenn sie früh genug erkannt wird.

Eine Möglichkeit, einer Blähung vorzubeugen, besteht darin, die Fütterung des Weimaraners auf mindestens zwei Mal täglich zu verteilen und eine Stunde vor oder nach den Mahlzeiten jede Art von körperlicher Anstrengung zu vermeiden. Es wird auch empfohlen, den Futternapf des Hundes nicht auf eine erhöhte Plattform zu stellen, um ihn davon abzuhalten, sein Futter zu schnell zu verschlingen, und zu verhindern, dass Luft in den Magen gelangt. Es hat sich gezeigt, dass erhöhte Futternäpfe das Risiko von Blähungen bei großen Hunden mehr als verdoppeln.

Hautallergien sind bei Weimaranern weit verbreitet. Ein Tierarzt sollte konsultiert werden, wenn ein Hund anfängt, Haare zu verlieren, sich ständig zu jucken oder Hautausschläge zu entwickeln. Parasiten können zusätzlich zu den normalen Reizungen durch Bisse eine allergische Reaktion hervorrufen.

Andere Gesundheitsprobleme sind:

  • Kryptorchismus
  • Distichiasis
  • Dysplasie der Ellenbogen
  • Entropium
  • Hypophysärer Zwergwuchs
  • Hypertrophe Osteodystrophie
  • Hypomyelinogenese
  • Hypothyreose
  • Progressive Netzhautatrophie
  • Nieren-Dysplasie
  • Von-Willebrands-Krankheit

Herkunft und Geschichtliches

Über die Entstehung des Weimaraner Vorstehhundes gibt es zahlreiche Theorien. Fest steht nur, dass der Weimaraner Anfang des 19. Jahrhunderts am Hof zu Weimar von Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828) gehalten wurde. Ab etwa 1890 wird die Rasse planmäßig gezüchtet (zunächst fast ausschließlich in Thüringen) und zuchtbuchmäßig erfasst. 1897 wurde der Verein zur Reinzucht des silbergrauen Weimaraner-Vorstehhundes gegründet, aus dem der heutige deutsche Rasseclub hervorging.

Verwendung

Der Weimaraner ist ein vielseitiger, anhänglicher Jagdhund mit ausdauernder, nicht allzu temperamentvoller Suche. Geschätzt werden seine hervorragende Nase sowie seine Wild- und Raubzeugschärfe. Der Hund ist besonders geeignet für die Arbeit nach dem Schuss (Schweißhund, Verlorenbringen usw.). Es gibt Weimaraner, die als Therapiehunde eingesetzt werden.

Zucht

Gedenktafel in Weimar anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Gründung des Vereins zur Züchtung des Weimaraner Vorstehhundes

Weil Deutschland das Ursprungsland der Weimaraner ist, entwickelt der Zuchtverband im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) auch den Rassestandard, der von der FCI veröffentlicht wird. Daher werden von Sport- und Zuchtvereinen, die zur FCI gehören, für in Deutschland geworfene Welpen ausschließlich die von ihm ausgestellten Ahnentafeln anerkannt.

In der Zuchtperiode 2017 sind im VDH insgesamt 482 Welpen registriert worden. Hunde, die zur Zucht zugelassen werden sollen, müssen – neben den vorbezeichneten Papieren – zahlreiche Auflagen erfüllen: Hierzu gehört neben dem rein Äußeren auch der Nachweis entsprechender Jagdprüfungen, ein Wesenstest und eine Untersuchung auf Hüftgelenksdysplasie. Darüber hinaus wird kontrolliert, dass keine Verpaarungen von zu nahen Verwandten vorgenommen werden, damit das Risiko von Inzuchtdepression möglichst verringert wird.

Die im deutschen Weimaraner Klub gezüchteten Hunde werden von den meisten Züchtern nur an Jäger abgegeben. Da es sich beim Weimaraner um einen Jagdgebrauchshund handelt, erfolgt die Zuchtselektion in diesem Verein nicht nur nach Schönheit, sondern auch nach Leistung, Wesen und Gesundheit. In Ländern, in denen die Eignung als Jagdhund keine Zuchtvoraussetzung ist, wird auf das Exterieur, also auf ein dem Rassestandard möglichst nahekommendes äußeres Erscheinungsbild, hin gezüchtet.

Es gibt seit einigen Jahren zunehmende Tendenzen, den Weimaraner außerhalb des Weimaraner-Klubs zu züchten. Ursache dafür ist die nach wie vor rigide Abgabepraxis der in diesem Club organisierten Züchter, während die Entwicklung des Weimaraners zum Modehund die Nachfrage nach Welpen bei nicht an der Jagd interessierten Käufern ansteigen lässt. Die entstandene „Parallelzucht“ unterliegt nicht der Kontrolle eines Dachverbandes.