Glamping

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Ein Glamping-"Dorf" mit semi-permanenten Jurten, Schotterwegen und einem Whirlpool

Glamping ist ein Portmanteau aus "glamourös" und "Camping" und beschreibt eine Art des Campings mit Annehmlichkeiten und in einigen Fällen mit Dienstleistungen im Resort-Stil, die man normalerweise nicht mit "traditionellem" Camping verbindet. Glamping ist vor allem bei Touristen des 21. Jahrhunderts beliebt, die den Luxus einer Hotelunterkunft mit dem Eskapismus und der abenteuerlichen Erholung des Campings" verbinden wollen.

Geschichte

Das Wort "Glamping" tauchte erstmals 2005 im Vereinigten Königreich auf und wurde 2016 in das Oxford English Dictionary aufgenommen. Das Wort ist neu, aber das Konzept, das sich hinter "Glamping" verbirgt, nämlich das luxuriöse Wohnen in Zelten (oder in anderen Campingunterkünften), ist es nicht. Im 16. Jahrhundert bereitete der schottische Earl of Atholl dem zu Besuch weilenden König James V. und seiner Mutter ein luxuriöses Erlebnis in den Highlands. Hier schlug der Herzog üppige Zelte auf und füllte sie mit allen Vorräten seines eigenen Palastes.

Das wohl extravaganteste Beispiel für palastartiges Zelten in der Geschichte war das Field of the Cloth of Gold, ein diplomatisches Gipfeltreffen zwischen Heinrich VIII. von England und Franz I. von Frankreich im Jahre 1520 in Nordfrankreich. Rund 2 800 Zelte und Festzelte wurden errichtet, und in den Brunnen floss Rotwein.

Etwa zur gleichen Zeit ließen die Osmanen prunkvolle, palastartige Zelte von einer Militärmission zur nächsten transportieren. Ganze Teams von Handwerkern reisten mit der Armee, um diese kaiserlichen Zelte zu errichten und zu unterhalten. Wie von Professor Nurhan Atasoy beschrieben,

Die exquisiten Verzierungen im Inneren und Äußeren der von den osmanischen Sultanen verwendeten Zelte machten sie zu imposanten Behausungen, die einem Herrscher angemessen waren. Bei zeremoniellen Anlässen dienten die Zelte als prächtige theatralische Kulisse, wie wir auf Miniaturgemälden sehen, die Bankette, Audienzen und Feierlichkeiten darstellen, die im Laufe der Jahrhunderte in den kaiserlichen Zeltanlagen stattfanden. Die kaiserlichen Zelte waren reich verziert, als wären sie Pavillons, und wiesen oft Muster auf, die an Kacheltafeln erinnerten, in der Regel in Form von floralen Mustern, die entweder aus verschiedenfarbigen Stoffen appliziert oder mit Seiden- und Metallfäden in verschiedenen Stichen gestickt wurden.

Etwa 400 Jahre später, in den 1920er Jahren, wurde eine Afrika-Safari unter wohlhabenden Amerikanern und Briten "the thing to do". Aber auch wohlhabende Reisende, die auf der Suche nach Abenteuern waren, waren nicht bereit, auf Komfort oder Luxus zu verzichten. Von elektrischen Generatoren über Faltbadewannen bis hin zu Kisten voller Champagner wurde den Reisenden auf ihren Abenteuern jeder erdenkliche Luxus geboten.

Heinrich VIII. (links) kommt auf dem Field of the Cloth of Gold an. Das Gebäude rechts wurde aus Holz und bemalter Leinwand gebaut - davor sind zwei Weinbrunnen abgebildet. Königliche Sammlung, Hampton Court Palace.

Begriff, Definition, Zielgruppen, Status

Der Begriff steht für luxuriöse Formen des Campings. Alternative Bezeichnungen lauten Boutique-Camping, Luxuscamping, Komfortcamping und Nobelcamping. Von den Buchenden wird Glamping als Variante des Naturtourismus angesehen, bei dem auf Komfort nicht verzichtet werden muss.

Erstmals nachgewiesen wurde der Begriff im Jahr 2005 in Großbritannien, 2016 wurde der Neologismus ins Oxford English Dictionary aufgenommen.

Glamping-Unterkünfte gibt es inzwischen auf vielen Campingplätzen, aber auch in freier Natur; z. B. in Nationalparks. Die Angebote beinhalten häufig eine großzügige Ausstattung wie große Betten und ein eigenes Bad sowie Ruhebereiche.

Glampingangebote außerhalb von Campingplätzen richten sich vor allem an Pauschaltouristen – zum Beispiel als Unterkunft auf Safaris.

Das Glamping-Spektrum umfasst mittlerweile alle Kontinente, alle Klimazonen und verschiedene Erlebniskonzepte. Viele europäische Campingplätze weisen zumindest einen Teil ihres Angebotes als Glamping aus.