Briard

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Briard
Briard fauve.JPG
Briard
Andere Namen
  • Berger de Brie
  • Chien de Berger français de Plaine
HerkunftFrankreich
Eigenschaften
Größe Hunde
62-68 cm (24-27 Zoll)
Hündinnen
56-64 cm (22-25 Zoll)
Fell lang, leicht gewellt, ziegenartig
Farbe einfarbig schwarz, rehbraun, grau oder blau; rehbraun überlagert mit schwarz
Lebenserwartung 10-12 Jahre
Kennel Club Standards
Zentrale kynologische Gesellschaft (Société Centrale Canine) Standard
FCI Standard
Hund (Haushund)
Briards

Der Briard oder Berger de Brie ist eine französische Rasse großer Hirtenhunde, die traditionell sowohl zum Hüten von Schafen als auch zu deren Verteidigung eingesetzt wird. Er wurde erstmals 1863 auf der ersten Pariser Hundeausstellung gezeigt; der erste Briard, der in das Livre des Origines Françaises, das nationale Zuchtbuch, eingetragen wurde, war Sans Gêne im Jahr 1885. In der Vergangenheit war er auch als Chien de Berger français de Plaine bekannt.

Der Briard (französisch auch berger de Brie) ist eine von der FCI anerkannte französische Hunderasse (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 113).

Geschichte

Der Briard stammt aus der historischen Region Brie im Norden Zentralfrankreichs, wo er traditionell zum Hüten und zur Verteidigung der Schafe eingesetzt wurde, und ist nach dieser Region benannt. Die erste schriftliche Erwähnung der Brie-Schäferhunde findet sich vermutlich im Cours complet d'agriculture von Jean-Baptiste François Rozier, der 1783 schrieb, dass der "chien de Brie" langhaarig und in der Regel schwarz sei; dass in den offenen Ebenen wenig Gefahr durch Wölfe bestehe und die Hunde daher eher zum Hüten als zur Verteidigung eingesetzt würden; und dass die Schäferhunde die Aufgabe hätten, die Schafe daran zu hindern, sich in Kulturen oder Weinberge zu verirren, wo sie Schaden anrichten könnten. Pierre Mégnin, der 1895 schreibt, unterscheidet den kurzhaarigen Chien de Beauce - den modernen Beauceron - deutlich vom langhaarigen Chien de Brie oder Briard. 1896 gehörte Mégnin zu denen, die den Club des chiens de berger français gründeten.

Der Berger de Brie wurde erstmals 1863 auf der ersten Pariser Hundeausstellung gezeigt, wo eine Hündin namens Charmant einen Preis erhielt. Der erste Briard, der in das Livre des Origines Françaises [fr], das nationale Zuchtbuch, eingetragen wurde, war Sans Gêne, der 1885 auf der Pariser Ausstellung eine Goldmedaille erhielt. 1897 wurde ein Rassestandard erstellt, in dem zwei Varietäten beschrieben wurden: eine mit einem wolligen oder schafsähnlichen Fell, die andere mit einem Fell, das eher dem der Ziege ähnelte; der wollige Typ verschwand später. Im Jahr 1909 wurde ein Zuchtverband, Les Amis du Briard, gegründet.

Während des Ersten Weltkriegs ging der Bestand der Rasse zurück; jeder Hund, den man für militärisch brauchbar hielt, wurde an die Front geschickt. Der Zuchtverband nahm seine Tätigkeit 1923 wieder auf, und etwa zur gleichen Zeit wurde ein konkurrierender Zuchtverband gegründet, der 1935 die erste Ausstellung für den Berger de Brie organisierte, an der achtundsiebzig Hunde teilnahmen. Unter der nationalsozialistischen Besatzung Frankreichs während des Zweiten Weltkriegs gingen die Zahlen erneut stark zurück. Nach dem Krieg fusionierten die beiden Rasseklubs unter dem Namen Club des Amis du Briard.

1954 wurde der Berger de Brie von der Fédération Cynologique Internationale voll anerkannt.

Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die damit einhergehende Landflucht in den Nachkriegsjahren hatten zur Folge, dass der Berger de Brie als Begleithund gehalten wurde. In den 1970er und 1980er Jahren nahm die Zahl der Berger de Brie stark zu: Die jährlichen Eintragungen in das französische Herkunftsbuch stiegen von 317 im Jahr 1970 auf 905 im Jahr 1975, auf 4101 im Jahr 1980 und dann auf einen Höchststand von 6364 im Jahr 1986, danach gingen sie rapide zurück. Unstimmigkeiten innerhalb des Vereins führten zu seinem Ausschluss aus der Société Centrale Canine; 1989 wurde ein neuer Zuchtverband, die Association du Berger de Brie, anerkannt. 1996 schlossen sich zehn europäische Zuchtverbände aus neun verschiedenen Ländern zur Union Européenne du Berger de Brie zusammen.

Im Jahr 2001 konnten Forscher der Cornell University und der University of Pennsylvania bei drei Briard-Welpen durch Gentherapie die Blindheit, die durch eine der Leberschen kongenitalen Amaurose ähnliche Krankheit verursacht wird, teilweise rückgängig machen.

Beschreibung

Es gibt den Briard in schwarz (noir), fauve (wildfarben) mit leichter bis mittlerer Charbonnierung (schwarze Haarspitzen an den Ohren, schwarze Haarspitzen) oder grau (grise). Das Haar der Hunde ist lang, Mindestlänge 7 cm, Qualität ähnlich dem Ziegenhaar, ohne oder mit leichter Unterwolle. Er ist mit bis zu 68 cm mittelgroß bis groß. Als besonderes Kennzeichen hat der Briard an den Hinterläufen doppelte Afterkrallen, die so nah wie möglich am Boden angesetzt sind.

Der Kopf mit deutlichem Stop ist kräftig und lang mit Kinnbart, Schnauzbart. Die hängenden Ohren sind hoch angesetzt, nicht eng anliegend, flach und mit langem Haar bedeckt. Der Körper ist etwas länger als hoch (Widerristhöhe), muskulöse Gliedmaßen, die etwa „J“-förmige Rute wird im Stand niedrig getragen, im Laufen kann sie mit dem Rücken eine Linie bilden.

Wesen

Hündin noir

Der Briard ist temperamentvoll, sehr intelligent und wachsam. Als Hüte- sowie als Herdenschutzhund sind Schutz- und Hüteverhalten ausgeprägt angelegt. Seine Erziehung erfordert liebevolle Zuwendung und Konsequenz. Da er von Haus aus ein Arbeits- und Gebrauchshund ist, muss mit dem Briard entsprechend regelmäßig gearbeitet werden. Als reiner Begleithund ist er nicht geeignet. Er ist anspruchsvoll, da er sowohl geistig als auch körperlich gefordert und gefördert werden will. Eignung zeigt er u. a. für die Ausbildung zum Therapiehund, für Mantrailing, Fährtenarbeit, Agility, Hütearbeit, Radfahren. Jede Art sportlicher Betätigung ist dem Briard recht. Er ist kein Anfängerhund.

Verwendung

Ursprünglich war der Briard ein Schäferhund, der die Schafherden führte, bewachte und diese auch gegen Wölfe verteidigen konnte. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde er bei den Armeen als Melde-, Patrouillen- und Sanitätshund eingesetzt. Häufig wird er auch als Wachhund verwendet.

Heute wird der Briard oft als Hund für sportliche Wettkämpfe eingesetzt. Da es sich um eine alte Arbeitshunderasse handelt, ist es wichtig, ihm eine Aufgabe zu geben. Briards findet man im Agility, im Breitensport und im Schutzhundesport. Auch als Rettungs- und Therapiehunde finden sie Möglichkeiten, ihren Arbeitseifer unter Beweis zu stellen.