Bambusfolter

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Bambus sprießt. Einige Arten können bis zu 4 cm pro Stunde wachsen.

Die Bambusfolter ist eine Form der Folter und Hinrichtung, bei der ein Bambusspross durch den Körper des Opfers wächst. Es wird berichtet, dass sie in ost- und südasiatischen Ländern wie China, Indien und vor allem Japan angewandt wurde, allerdings ohne verlässliche Beweise.

Die Bambusfolter ist eine Foltermethode, bei der dem zu Folternden mit Hilfe eines wachsenden Bambussprosses Schmerzen zugefügt werden bzw. der Gefolterte getötet wird.

Aufgezeichnete Verwendung

Ein "Zivilist aus Madras" erwähnte in seiner Reisebeschreibung aus dem Indien der 1820er Jahre die Verwendung von Bambus als bekannte Bestrafung in Ceylon. Die Verwendung von lebenden Bäumen zum Aufspießen von Personen während des Wachstums wurde im 19. Jahrhundert aufgezeichnet, als die Siamesen während der siamesischen Invasion in Kedah im Jahr 1821 neben anderen Bestrafungen Nipah-Palmensprossen auf die gleiche Weise wie Bambusfolter an den Malaien verwendeten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kursierten Geschichten über japanische Soldaten, die Kriegsgefangene der Alliierten mit Bambus folterten, indem sie das Opfer über einem jungen Bambusspross festbanden. Über mehrere Tage hinweg durchbohrte der scharfe, schnell wachsende Trieb zunächst den Körper des Opfers und drang dann vollständig in ihn ein, um schließlich auf der anderen Seite wieder herauszukommen. In ihren Hakka Soul Memoiren erwähnt die chinesische Dichterin und Autorin Woon-Ping Chin die "Bambusfolter" als eine der Foltermethoden, die die Einheimischen an den japanischen Gefangenen anwendeten.

Die Darsteller der Fernsehsendung MythBusters untersuchten in einer Folge von 2008 die Bambusfolter und fanden heraus, dass ein Bambusspross innerhalb von drei Tagen mehrere Zentimeter ballistische Gelatine durchdringen kann. Zu Forschungszwecken wird ballistische Gelatine als mit menschlichem Fleisch vergleichbar angesehen, und das Experiment untermauerte somit die Durchführbarkeit dieser Form der Folter, wenn auch nicht ihre historische Genauigkeit.

Anwendung

Das Opfer wird über einem Bambusspross, welcher kurz davor ist, aus dem Boden zu sprießen, im Liegen fixiert. Da Bambussprossen einige Zentimeter pro Tag wachsen und stark genug sind, sich im Erdreich zwischen Steinen und Wurzeln ihren Weg hindurch zu suchen, dringen die Bambussprossen, sobald sie den Erdboden verlassen haben, in den Körper des Gefolterten ein. Dieses verhältnismäßig langsame Eindringen in den Körper verursacht dem Gefolterten extreme Schmerzen und kann zum Tode führen.

Bei einer weiteren Anwendung wird das Opfer auf einen Stuhl ohne Sitzfläche gefesselt und die Spitze des Bambusspross in den Anus eingeführt. Der Spross wächst bei reichlichem Gießen mit Wasser innerhalb von zwei bis drei Tagen in den Körper hinein. Das verursacht zunächst extreme Schmerzen und führt nach Schädigung wichtiger Organe zum Tode. Die Androhung und Durchführung dieser folterhaften Todesstrafe wurde auf Réunion gegenüber Sklaven angewandt.

Einem Bericht zufolge wurde die Bambusfolter auch im Zweiten Weltkrieg in Japan an alliierten Soldaten angewendet.

Versuch

Bei einem MythBusters-Special (Special Nr. 12) wurde im Jahr 2008 gezeigt, dass ein Bambusspross in der Lage ist, innerhalb von drei Tagen einen Körper aus ballistischer Gelatine zu durchwachsen. Das belegt zwar die Durchführbarkeit, nicht jedoch die Historizität der Folter.