Plotter

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Hewlett-Packard 9862A Taschenrechner-Plotter

Ein Plotter ist ein Gerät, das Vektorgrafikzeichnungen erstellt. Plotter zeichnen mit einem Stift Linien auf Papier oder verwenden in einigen Fällen ein Messer, um ein Material wie Vinyl oder Leder zu schneiden. Im letzteren Fall werden sie manchmal auch als Schneideplotter bezeichnet.

In der Vergangenheit wurden Plotter in Anwendungen wie dem computergestützten Design eingesetzt, da sie Linienzeichnungen viel schneller und in besserer Qualität als herkömmliche Drucker erstellen konnten. Kleinere Desktop-Plotter wurden häufig für Geschäftsgrafiken verwendet. Drucker mit Grafikfunktionen verdrängten Anfang der 1980er Jahre einen Teil des Marktes, und die Einführung von Laserdruckern Mitte der 1980er Jahre verdrängte den Einsatz von Plottern weitgehend von den meisten Aufgaben.

Plotter behielten viele Jahre lang eine Nische für die Erstellung sehr großer Zeichnungen, sind aber inzwischen weitgehend durch konventionelle Großformatdrucker ersetzt worden. Schneideplotter werden in einer Reihe von Branchen weiterhin eingesetzt.

HP Plotter 7585B
Bedienelemente und Stiftrad

Ein Plotter (von englisch to plot = ‚zeichnen‘), im Deutschen auch als Kurvenschreiber und Digitalplotter bezeichnet, ist ein Ausgabegerät, das digital gespeicherte Funktionsgraphen (Kurven und Einzelpunkte), technische Zeichnungen und andere Vektorgrafiken auf verschiedenen Materialien zeichnend darstellt. Plotter gehören zu den wenigen Geräten, die unmittelbar Vektorgrafiken wiedergeben, ohne sie vorher in eine Rastergrafik umzurechnen. Ihre Vorläufer waren die in der Messtechnik verwendeten X-Y-Schreiber oder Koordinatenschreiber. Bei Papierformaten von ein bis zwei Quadratmetern spricht man auch von Zeichenmaschinen statt von Plottern (Papierformat maximal A3).

Überblick

Digital gesteuerte Plotter haben sich aus früheren voll analogen XY-Schreibern entwickelt, die als Ausgabegeräte für Messgeräte und Analogrechner verwendet wurden.

Stiftplotter drucken, indem sie einen Stift oder ein anderes Instrument über die Oberfläche eines Blattes Papier bewegen. Das bedeutet, dass es sich bei Plottern um Vektorgrafikgeräte handelt und nicht um Rastergrafiken wie bei anderen Druckern. Mit Stiftplottern können komplexe Liniengrafiken, einschließlich Text, gezeichnet werden, was jedoch aufgrund der mechanischen Bewegung der Stifte langsam erfolgt. Sie sind oft nicht in der Lage, einen durchgehenden Farbbereich effizient zu erstellen, können aber einen Bereich schraffieren, indem sie eine Reihe enger, regelmäßiger Linien zeichnen.

Plotter boten die schnellste Möglichkeit, sehr große Zeichnungen oder farbige, hochauflösende, vektorbasierte Grafiken effizient zu erstellen, als Computerspeicher sehr teuer und die Prozessorleistung sehr begrenzt war und andere Druckertypen nur begrenzte Grafikausgabefähigkeiten hatten.

Stiftplotter haben im Wesentlichen ausgedient und wurden durch großformatige Tintenstrahldrucker und LED-Tonerdrucker ersetzt. Solche Geräte können immer noch Vektorsprachen verstehen, die ursprünglich für Plotter entwickelt wurden, da sie in vielen Fällen eine effizientere Alternative zu Rasterdaten darstellen.

Elektrostatische Plotter

Elektrostatische Plotter arbeiteten mit einem Trockentonertransferverfahren, das dem vieler Fotokopierer ähnelt. Sie waren schneller als Stiftplotter und in großen Formaten erhältlich, die sich für die Reproduktion von technischen Zeichnungen eigneten. Die Bildqualität war oft nicht so gut wie bei den heutigen Stiftplottern. Elektrostatische Plotter wurden sowohl in Flachbett- als auch in Trommelausführung hergestellt. Der elektrostatische Plotter verwendet den Pixel als Zeichenmittel, ähnlich wie ein Raster-Grafikanzeigegerät. Der Plotterkopf besteht aus einer großen Anzahl winziger Stifte (bis zu 21760), die in ihn eingebettet sind. Dieser Kopf fährt über die Breite des Papiers, wenn es am Kopf vorbeirollt, um eine Zeichnung zu erstellen. Die verfügbaren Auflösungen liegen zwischen 100 und 508 Punkten pro Zoll. Elektrostatische Plotter sind sehr schnell mit einer Plotgeschwindigkeit von 6 bis 32 mm/s, je nach Auflösung des Plotters.

Schneideplotter

Veranschaulichung der Schichten von Flex- und Flockfolien (die im Textildruck verwendet werden): Trägerfolie, Farbschicht und Deckschicht (einschließlich Hotmelt)

Schneideplotter verwenden Messer, um in ein Stück Material (wie Papier, Mylar- oder Vinylfolie) zu schneiden, das auf der ebenen Fläche des Plotters liegt. Der Schneideplotter ist an einen Computer angeschlossen, der mit Softwareprogrammen für das Schneidedesign oder das Zeichnen ausgestattet ist. Diese Computerprogramme sind für die Übermittlung der erforderlichen Schnittmaße oder Entwürfe verantwortlich, um dem Schneidemesser den Befehl zu erteilen, das richtige Projekt zu schneiden.

In den letzten Jahren ist die Verwendung von Schneideplottern (im Allgemeinen als Stanzmaschinen bezeichnet) bei Liebhabern von Papierhandwerk wie Kartengestaltung und Scrapbooking beliebt geworden. Mit diesen Geräten lassen sich die gewünschten Karten- und Aufkleberformen sehr präzise und wiederholbar ausschneiden.

Ein Schneidplotter

thumbtime=21|mini|Schneidplotter mit Schleppmesser

Der Schneideplotter ist ein Plotter, bei dem ein Messer statt der Stifte eingesetzt wird. Dabei werden die Konturen der Vektorgrafiken in eine Beschriftungsfolie geschnitten, ohne das Trägerpapier (Plotterpapier) zu beschädigen. Es gibt hierbei hauptsächlich zwei Gerätearten mit unterschiedlichen Konzepten des Schneidekopfes: Schleppmesser und Tangentialmesser.

Schleppmesser

Bei einem Schleppmesser befindet sich die Schneidenspitze nicht in der Achsenmitte. Plottet man nun die gewünschten Konturen, wird das Messer hinterher gezogen (geschleppt) oder der Messerkopf wird abgesenkt und die Folie wird bewegt. Die Steuerung des Plotters muss nun, um ein sauberes Schnittergebnis zu garantieren, den Versatz der Messerspitze bei der Plotbahnberechnung mit einkalkulieren. Der Vorteil der Schleppmessertechnik liegt in der einfacheren Bauweise des Schneidekopfes und den damit verbundenen geringeren Gerätepreisen, als auch in der höheren Plotgeschwindigkeit, da das Schneidemesser in spitzen Winkeln nicht angehoben werden muss.

Tangentialmesser

Schneideplotter mit tangential gesteuerten Messern besitzen einen wesentlich aufwendigeren Schneidekopf. Ein eigener Motor führt das Messer in jeder Kurve im entsprechenden Winkel mit. In spitzen Winkeln wird das Messer angehoben, gedreht und wieder abgesetzt. Dies dauert zwar nur wenige zehntel Sekunden, aber in der Summe verlängert sich dadurch die Plotzeit. Der große Vorteil des Tangentialmessers liegt in vielfältigeren Einsatzgebieten. Die Messer lassen mehr Spielraum bei der Gestaltung der Schneidengeometrie zu, so dass stärkere und dickere Materialien wesentlich genauer verarbeitet werden können, als das mit Schleppmessern der Fall ist.

Allerdings kann hier ein anderer Effekt zum Tragen kommen, welcher bei Plottern mit Schleppmessertechnik keine Rolle spielt: die Laufgenauigkeit. Objekte werden oftmals von der Plotsoftware so berechnet, dass die Folie möglichst wenig vor und zurück gefahren werden muss. Die Folie lässt sich nicht so exakt transportieren (Schlupf), wie es beim Schneidekopf der Fall ist. Als Konsequenz werden oftmals Motivformen „angeschnitten“, (speziell bei einer Serienwiederholung desselben Motivs) und nicht als ein Schnitt ausgeführt. Da Tangentialplotter bei spitzen Winkeln ohnehin das Messer heben müssen, optimiert die Steuerungssoftware ggf. dabei den Folientransport. Bei der späteren Rückkehr zu der Schnittstrecke kann der Aufsetzpunkt oft nicht optimal wieder getroffen werden.

Verwendung

Schneideplotter werden verwendet, um Logos oder Schriftzüge darzustellen, sogenannte Klebeschriften. Bei ihnen werden die Konturen (Vektoren) der Buchstaben mit der oben beschriebenen Schneidetechnik in die Folie geschnitten. Nach manuellem Entfernen der überflüssigen Folienteile (entgittern) können diese Logos oder Schriften mittels Transferfolie auf andere Gegenstände oder Untergründe wie Fahrzeuge, Schaufenster, Wände oder Schilder aufgebracht werden. Bei mehrfarbigen Logos oder Schriften werden die verschiedenen Farben aus den jeweiligen Farbfolien ausgeschnitten und über die Transferfolie auf dem Untergrund zusammengesetzt. Zum Bebildern von Textilien kommt sogenannte Flexfolie bzw. Flockfolie zum Einsatz, deren Motive ebenfalls mit dem Schneidplotter konturgeschnitten und mit einer Heißpresse auf das Textil übertragen werden.

Bei Schneideplottern kann in der Regel ebenfalls ein Stifthalter eingesetzt werden, so dass auch dieser als Einfarb-Stiftplotter eingesetzt werden kann.

Schneideplotter werden vor allem für den Bereich der Außenwerbung wie Fahrzeugbeschriftungen, Werbeschilderbeschriftung usw. eingesetzt.

Geschichte

Für den Betrieb von Stiftplottern wurde eine Reihe von Druckersteuersprachen entwickelt, die Befehle wie "Stift vom Papier abheben", "Stift auf das Papier setzen" oder "eine Linie von hier nach hier ziehen" übermitteln. Drei gängige ASCII-basierte Plottersteuerungssprachen sind HP-GL von Hewlett-Packard, sein Nachfolger HP-GL/2 und DMPL von Houston Instruments. Hier ist ein einfaches HP-GL-Skript, das eine Linie zeichnet:


Dieses Programm weist den Plotter der Reihe nach an, den ersten Stift zu nehmen (SP1 = Select Pen 1), zu den Koordinaten X=500, Y=500 auf dem Papierblatt zu gehen (PA = Plot Absolute), den Stift auf das Papier abzusenken (PD = Pen Down), sich um 1000 Einheiten in Y-Richtung zu bewegen (und so eine vertikale Linie zu zeichnen - PR = Plot Relative), den Stift anzuheben (PU = Pen Up) und ihn schließlich wieder in seine Position zu bringen.

Programmierer, die FORTRAN oder BASIC verwendeten, programmierten diese im Allgemeinen nicht direkt, sondern nutzten Softwarepakete wie die Calcomp-Bibliothek oder geräteunabhängige Grafikpakete wie die AGL-Bibliotheken von Hewlett-Packard oder BASIC-Erweiterungen oder High-End-Pakete wie DISSPLA. Diese würden Skalierungsfaktoren von Weltkoordinaten zu Gerätekoordinaten festlegen und in die Low-Level-Gerätebefehle übersetzen. Um zum Beispiel X*X in HP 9830 BASIC zu plotten, würde das Programm wie folgt aussehen

Beschriftungsplotter

Frühe Stiftplotter, z. B. der Calcomp 565 von 1959, arbeiteten, indem sie das Papier über eine Walze legten, die das Papier für die X-Bewegung vor und zurück bewegte, während sich der Stift für die Y-Bewegung auf einer Schiene hin und her bewegte. Das Papier wurde in Rollenform geliefert und hatte an beiden Rändern Perforationen, in die die Zahnräder der Rollen eingriffen.

Ein anderer Ansatz, z. B. Interact I von Computervision, bestand darin, Kugelschreiber an Zeichenpantographen zu befestigen und die Maschinen mit vom Computer gesteuerten Schrittmotoren anzutreiben. Dies hatte den Nachteil, dass es etwas langsam war und eine Stellfläche benötigte, die der Größe des Papiers entsprach, aber es konnte als Digitalisiergerät verwendet werden. Eine spätere Änderung war die Hinzufügung einer elektrisch gesteuerten Klemme zum Festhalten der Stifte, die es ermöglichte, sie zu wechseln und so eine mehrfarbige Ausgabe zu erzeugen.

Hewlett Packard und Tektronix stellten in den späten 1960er und 1970er Jahren kleine Flachbettplotter in Tischgröße her. Die Stifte waren auf einer beweglichen Stange montiert, wobei die y-Achse durch eine Auf- und Abwärtsbewegung der Stange und die x-Achse durch eine Hin- und Herbewegung der Stange auf dem Plotting-Tisch dargestellt wurde. Aufgrund der Masse des Balkens arbeiteten diese Plotter relativ langsam.

In den 1980er Jahren wurde mit dem kleinen und leichten HP 7470 der "Grit Wheel"-Mechanismus eingeführt, der im Gegensatz zu den Calcomp-Plottern zwei Jahrzehnte zuvor die Perforation entlang der Kanten überflüssig machte. Die Rasterräder an den gegenüberliegenden Kanten des Bogens drücken gegen elastische, mit Polyurethan beschichtete Rollen und bilden winzige Vertiefungen im Bogen. Wenn der Bogen hin- und herbewegt wird, halten die Kornräder den Bogen in korrekter Ausrichtung, da die Kornpartikel in die früheren Vertiefungen fallen, ähnlich wie die Zähne zweier Zahnräder, die ineinander greifen. Der Stift ist auf einem Schlitten montiert, der sich in einer Linie zwischen den Kornrädern hin- und herbewegt, was die orthogonale Achse darstellt. Diese kleineren Plotter für den Hausgebrauch wurden für die Erstellung von Geschäftsgrafiken und in technischen Labors sehr beliebt, aber ihre niedrige Geschwindigkeit bedeutete, dass sie für allgemeine Druckzwecke nicht geeignet waren und für diese Aufgaben andere konventionelle Drucker benötigt wurden. Eine Kategorie, die durch den MultiPlot von Hewlett Packard für den HP 2647 eingeführt wurde, war das "Wortdiagramm", bei dem der Plotter verwendet wurde, um große Buchstaben auf eine Folie zu zeichnen. Dies war der Vorläufer des modernen Powerpoint-Charts. Mit der breiten Verfügbarkeit von hochauflösenden Tintenstrahl- und Laserdruckern, preiswertem Speicher und Computern, die schnell genug sind, um Farbbilder zu rastern, sind Stiftplotter so gut wie verschwunden. Der Kornradmechanismus ist jedoch immer noch in großformatigen technischen Plottern auf Tintenstrahlbasis zu finden.

Tintenstrahlplotter

Plotter wurden auch in den Create-A-Card-Kiosken eingesetzt, die eine Zeit lang in der Grußkartenabteilung von Supermärkten zu finden waren und den HP 7475 Sechs-Stift-Plotter verwendeten.

Plotter werden vor allem im Bereich des technischen Zeichnens und der CAD-Anwendungen eingesetzt, wo sie den Vorteil haben, dass sie auf sehr großen Papierformaten arbeiten und gleichzeitig eine hohe Auflösung bieten. Eine weitere Verwendung wurde gefunden, indem der Stift durch einen Cutter ersetzt wurde, und in dieser Form sind Plotter in vielen Bekleidungs- und Schildergeschäften zu finden.

Um die Farbe oder Breite einer Linie zu ändern, musste der Plotter die Stifte wechseln. Bei kleinen Plottern geschah dies entweder manuell, aber in der Regel verfügte der Plotter über ein Magazin mit vier oder mehr Stiften, die automatisch eingesetzt werden konnten.

Eine Nischenanwendung von Plottern ist die Erstellung taktiler Bilder für sehbehinderte Menschen auf speziellem Thermopapier.

Im Gegensatz zu anderen Druckertypen wird die Geschwindigkeit von Stiftplottern durch die Stiftgeschwindigkeit und die Beschleunigungsrate und nicht durch die Druckgeschwindigkeit der Seiten gemessen. Die Geschwindigkeit eines Pen-Plotters wird in erster Linie durch die Art des verwendeten Stifts begrenzt, so dass die Wahl des Stifts ein Schlüsselfaktor für die Ausgabegeschwindigkeit des Pen-Plotters ist. In der Tat verfügen die meisten modernen Plotter über Befehle zur Steuerung der Schwenkgeschwindigkeit, je nach verwendetem Stifttyp.

Es gibt viele Arten von Plotterstiften, von denen einige nicht mehr in Massenproduktion hergestellt werden. Häufig werden technische Stiftspitzen verwendet, von denen viele mit Teilen und Zubehör für manuelle Zeichenstifte erneuert werden können. Frühe HP-Flachbett- und Kornradplotter verwendeten kleine, proprietäre Einwegstifte mit Faser- oder Kunststoffspitzen.

Bei einer Art von Plotter-Stift wird ein Zellulosefaserstab durch ein rundes, mit Tinte getränktes Schaumstoffrohr gesteckt, wobei das Ende des Stabs konisch zugespitzt ist. Während sich der Stift über die Papieroberfläche bewegt, wird die Tinte durch Kapillarwirkung aus dem Schaumstoff über den Stab auf das Papier gezogen. Wenn der Tintenvorrat im Schaumstoff erschöpft ist, verlangsamt sich die Wanderung der Tinte zur Spitze, was zu schwachen Linien führt. Durch Verlangsamung der Plotgeschwindigkeit können die von einem abgenutzten Stift gezeichneten Linien dunkel bleiben, aber das Verblassen setzt sich fort, bis der Schaumstoff vollständig aufgebraucht ist. Außerdem nutzt sich die Spitze eines Faserschreibers mit der Zeit auf dem Plotmedium ab, was zu einer immer breiteren, verwischten Linie führt.

Es gibt Plotter-Kugelschreiber mit nachfüllbaren Tintenbehältern aus klarem Kunststoff. Sie haben nicht die Ausbleich- oder Abnutzungserscheinungen von Faserschreibern, sind aber im Allgemeinen teurer und seltener zu finden. Außerdem können herkömmliche Kugelschreiber so modifiziert werden, dass sie in den meisten Stiftplottern funktionieren.

Stiftplotter an der TH Aachen, 1970
Hewlett-Packard 9862A Calculator Plotter

Der Stiftplotter ist für Darstellungen auf Papier, in der Regel DIN A4 bis A0, ausgelegt. Dafür benutzt er einen an einem Wagen befestigten Kugelschreiber, Filz- oder Tuschestift. Diese Baugruppe kann, dank ihrer Befestigung an Schienen, verschoben werden. Beim Flachbettplotter oder Tischplotter ist das Papier fixiert und der Wagen bewegt sich in X-Y-Richtung über das Papier, während beim Rollenplotter (Walzenplotter) das Papier von einer Walze verschoben wird und der Wagen nur einen Freiheitsgrad besitzt. Diese Bauart ermöglicht die Verwendung eines automatischen Papiereinzugs mit Schubfach. Die meisten Plotter arbeiten mit Stiften verschiedener Strichbreiten und Farben, die in einem so genannten Karussell untergebracht sind und bei Bedarf automatisch am Wagen angebracht werden. Beide Mechanismen erlauben eine schnelle Darstellung von Vektorgrafiken wie einfachen Linien und Kreisen sowie recht schmucklosen Schriftzügen.

Gegen Ende ihrer Ära kamen Stiftplotter nur noch zum Zeichnen von Diagrammen zum Einsatz. Heute sind sie hauptsächlich durch Laser- oder Tintenstrahldrucker entsprechender Größe abgelöst worden, wobei vor dem Drucken von Vektorgrafiken diese in Rastergrafiken umgerechnet werden.

Manche Stiftplotter lassen sich zu Schneideplottern umrüsten.

Vinyl-Schneider

Schneideplotter mit Ziehmesser in Aktion

Ein Vinylschneider (manchmal auch als Schneideplotter bezeichnet) wird zur Herstellung von Postern, Plakaten, Schildern, T-Shirt-Logos und anderen witterungsbeständigen grafischen Designs verwendet. Das Vinyl kann auch auf Autokarosserien und Fensterscheiben für große, leuchtende Firmenwerbung und auf Segelbooten an der Heckklappe angebracht werden. Ein ähnliches Verfahren wird verwendet, um getöntes Vinyl für Autoscheiben zu schneiden.

Die Farben sind durch die vorhandene Vinylsammlung begrenzt. Um das Knittern des Materials zu verhindern, wird es in Rollen gelagert. Typische Vinylrollengrößen sind 15, 24, 36 und 48 Zoll breit und haben ein Trägermaterial, um die relative Platzierung aller Designelemente zu gewährleisten.

Die Hardware des Vinylschneiders ähnelt der eines herkömmlichen Plotters, mit dem Unterschied, dass der Tintenstift durch ein sehr scharfes Messer ersetzt wird, um jede Form zu umreißen, und dass er über einen Druckregler verfügt, mit dem eingestellt werden kann, wie stark das Messer in die Vinylfolie drückt, um zu verhindern, dass die Schnitte auch das Trägermaterial durchdringen. Neben dem Verlust der relativen Platzierung der einzelnen Designelemente können lose Teile, die aus dem Trägermaterial geschnitten werden, herausfallen und den Plotterrollenvorschub oder den Schneidkopf blockieren. Nach dem Schneiden wird das Vinylmaterial außerhalb des Designs abgezogen, so dass das Design auf dem Trägermaterial verbleibt, das durch Selbstkleben, Kleben, Laminieren oder eine Wärmepresse angebracht werden kann.

Das Vinylmesser hat in der Regel die Form eines Plotterstiftes und ist außerdem auf einem Schwenkkopf montiert, so dass sich die Messerkante bei der Bewegung des Plotterkopfes selbsttätig in die richtige Richtung dreht.

Vinylschneider werden in erster Linie zur Herstellung von einfarbigen Strichzeichnungen und Schriftzügen verwendet. Mehrfarbige Designs erfordern das Schneiden separater Vinylbögen, die dann während des Auftragens übereinander gelegt werden; dieser Prozess wird jedoch bei mehr als ein paar Farbtönen schnell umständlich.

Schneideplotter sind bei Anwendungen wie der allgemeinen Plakatgestaltung auf dem Rückzug, wo Großformat-Tintenstrahldrucker mit lösungsmittelbasierten Tinten eingesetzt werden, um direkt auf eine Vielzahl von Materialien zu drucken. Schneideplotter werden nach wie vor für den präzisen Konturschnitt von Grafiken eingesetzt, die mit Großformat-Tintenstrahldruckern erstellt werden, z. B. für die Herstellung von Fenster- oder Fahrzeuggrafiken oder geformten Aufklebern.

Großformatige Tintenstrahldrucker werden zunehmend zum Bedrucken von wärmeschrumpfenden Kunststofffolien verwendet, die dann auf eine Fahrzeugoberfläche aufgebracht und mit einer Heißluftpistole auf die gewünschte Größe geschrumpft werden, so genannte Fahrzeugfolien.

Statischer Schneidetisch

Ein statischer Schneidetisch ist eine Art Schneideplotter, der auf einem großen, flachen Vakuumtisch steht. Er wird zum Schneiden von nicht starrem und porösem Material wie Textilien, Schaumstoff oder Leder verwendet, das mit Rollenplottern nur schwer oder gar nicht geschnitten werden kann. Statische Cutter können auch viel dickere und schwerere Materialien schneiden, als ein typischer Rollen- oder Bogenplotter verarbeiten kann.

In die Oberfläche des Tisches ist eine Reihe kleiner Nadellöcher gebohrt. Das Material wird auf den Tisch gelegt und mit einer Abdeckfolie aus Kunststoff oder Papier abgedeckt, die auf das zu schneidende Material gelegt wird. Eine Vakuumpumpe wird eingeschaltet, und der Luftdruck drückt auf die Abdeckfolie, um das Material an seinem Platz zu halten. Der Tisch arbeitet dann wie ein normaler Vektorplotter und verwendet verschiedene Schneidewerkzeuge, um Löcher oder Schlitze in den Stoff zu schneiden. Dabei wird auch das Deckblatt geschnitten, was zu einem leichten Vakuumverlust an den Rändern des Deckblatts führen kann, der aber nicht signifikant ist.

Moderne Anwendungen von Stiftplottern

Selbstgebauter Plotter mit Schrittmotoren und einem Kugelschreiber zum Zeichnen.

Mitte bis Ende der 2000er Jahre begannen Künstler und Hacker, Stiftplotter als eigenwillige, anpassbare Ausgabegeräte wiederzuentdecken. Die Qualität der mit Stiften auf Papier erzeugten Linien unterscheidet sich deutlich von anderen digitalen Ausgabetechniken. Selbst 30 Jahre alte Stiftplotter funktionieren in der Regel noch zuverlässig, und viele waren auf Auktions- und Wiederverkaufswebsites für weniger als 100 Dollar zu haben. Während die meisten kommerziellen Grafikanwendungen die direkte Ansteuerung von Stiftplottern oder das Speichern von Dateien als HP-GL nicht mehr unterstützen, ermöglichen mehrere moderne Softwarepakete die Arbeit mit HP-GL auf modernen Betriebssystemen.

Da die Verwendung von Stiftplottern abgenommen hat, werden die Großformatdrucker, die sie weitgehend ersetzt haben, manchmal auch als "Plotter" bezeichnet.

Laserplotter

VersaLaser Laserplotter

Der Laserplotter ist eine Erweiterung des Schneidplotters. Das Messer des Schneidplotters wird durch eine Optik ersetzt, welche einen Laserstrahl auf das zu bearbeitende Material lenkt. Der Laserstrahl selbst wird in der Regel auf der Rückseite des Geräts erzeugt. Vorteil des Laserschneiders ist, dass der Schnitt belastungsfrei für das Material durchgeführt wird, und somit auch sehr feine Konturen geschnitten werden können. Zusätzlich erlaubt der Laserplotter die Lasergravur von Materialien wie Holz, Leder oder auch eloxiertem Aluminium. Der Vorteil der Lasergravur besteht in der Dauerhaftigkeit und Haltbarkeit. Üblicherweise werden in diesen Systemen CO2-Laser eingesetzt, wobei auch einige Versionen mit YAG-Lasern erhältlich sind.

Siehe auch: Laserschneiden

Seit einigen Jahren gibt es Plotter, die nach dem Prinzip des Laserdruckers aufgebaut sind, wobei meist LED-Technologie zum Einsatz kommt, daher auch LED-Plotter genannt. Hersteller dieser Technik, die derzeit Druckgeschwindigkeiten von bis zu 15 Metern pro Minute (monochrom) erlaubt, sind neben der Erfinderfirma Xerox auch Océ und KIP. Jüngst stellte KIP den ersten Großformat-Farbplotter auf LED-Technologie vor.

Photoplotter

Der Photoplotter, auch Lichtzeichenanlage, enthält einen Lichtkopf, mit dem auf Film gezeichnet wird. Sie sind als Flachbettplotter oder als Trommelplotter ausgeführt. Nach dem Entwickeln kann der Film als Kopiervorlage verwendet werden. Ein Anwendungsbeispiel ist die Leiterplattenherstellung, die das häufigste Nutzungsgebiet des Photoplotters ist.

Beim Trommelplotter ist der Film auf einer rotierenden Walze, der Trommel, befestigt, während er beim Flachbettplotter auf einer planen Fläche aufliegt.