Pi-hole
Entwickler(n) | Pi-hole, LLC |
---|---|
Erste Veröffentlichung | 15. Juni 2015; vor 7 Jahren |
Stabile Version | v5.10
/ 20. April 2022; vor 10 Monaten |
Repository | github.com/pi-hole/pi-hole |
Geschrieben in | Bash, C (optionaler DNS-Server FTLDNS), PHP, CSS (optionale Web-Konsole) |
Das Betriebssystem | Linux |
Lizenz | Öffentliche Lizenz der Europäischen Union |
Pi-hole ist eine Linux-Anwendung zum Blockieren von Werbung und Internet-Trackern auf Netzwerkebene, die als DNS-Sinkhole und optional als DHCP-Server fungiert und für den Einsatz in einem privaten Netzwerk gedacht ist. Es wurde für eingebettete, netzwerkfähige Geräte mit geringem Stromverbrauch, wie den Raspberry Pi, entwickelt, kann aber auf jedem Linux-Rechner installiert werden. ⓘ
Pi-hole ist in der Lage, herkömmliche Website-Werbung sowie Werbung an unkonventionellen Orten zu blockieren, wie z. B. Smart-TVs und Werbung für mobile Betriebssysteme. ⓘ
Geschichte
Das Pi-hole-Projekt wurde 2014 von Jacob Salmela als Open-Source-Alternative zu AdTrap ins Leben gerufen und auf GitHub gehostet. Seitdem haben sich mehrere Mitwirkende dem Projekt angeschlossen. ⓘ
Merkmale
Pi-hole nutzt ein modifiziertes dnsmasq namens FTLDNS, cURL, lighttpd, PHP und das AdminLTE Dashboard, um DNS-Anfragen für bekannte Tracking- und Werbedomains zu blockieren. Die Anwendung fungiert als DNS-Server für ein privates Netzwerk (und ersetzt einen bereits vorhandenen DNS-Server, der von einem anderen Gerät oder dem ISP bereitgestellt wird), mit der Fähigkeit, Werbung und Tracking-Domains für die Geräte der Benutzer zu blockieren. Er bezieht Listen von Werbe- und Tracking-Domains aus einer konfigurierbaren Liste vordefinierter Quellen und vergleicht DNS-Anfragen mit diesen. Wird eine Übereinstimmung mit einer der Listen oder einer lokal konfigurierten schwarzen Liste gefunden, verweigert Pi-hole die Auflösung der angeforderten Domäne und antwortet dem anfragenden Gerät mit einer Dummy-Adresse. ⓘ
Da Pi-hole Domains auf Netzwerkebene blockiert, kann es Werbung blockieren, z. B. Werbebanner auf einer Webseite, aber auch Werbung an unkonventionellen Orten, z. B. auf Android, iOS und Smart-TVs. ⓘ
Mit Hilfe von VPN-Diensten kann Pi-Hole Domains blockieren, ohne dass ein DNS-Filter in einem Router eingerichtet werden muss. Jedes Gerät, das VPN unterstützt, kann Pi-Hole in einem Mobilfunknetz oder einem Heimnetzwerk verwenden, ohne dass ein DNS-Server konfiguriert werden muss. ⓘ
Pi-hole kann auch generell Website-Domains blockieren, indem es den Domainnamen manuell zu einer Blacklist hinzufügt. Ebenso können Domänen manuell zu einer Whitelist hinzugefügt werden, wenn die Funktion einer Website durch blockierte Domänen beeinträchtigt wird. Pi-hole kann auch als Netzwerk-Überwachungstool fungieren, das bei der Fehlersuche bei DNS-Anfragen und Netzwerkfehlern helfen kann. Pi-hole kann auch verwendet werden, um die Verwendung von DNS über HTTPS für Geräte zu fördern, die es als DNS-Server mit der von Cloudflare bereitgestellten Cloudflared-Binärdatei verwenden. ⓘ
Unterschied zu herkömmlichen Werbeblockern
Pi-hole funktioniert ähnlich wie eine Netzwerk-Firewall, d. h. Werbung und Tracking-Domains werden für alle Geräte dahinter blockiert, während herkömmliche Werbeblocker nur im Browser des Benutzers laufen und Werbung nur auf demselben Rechner entfernen. ⓘ
Hardwareanforderungen
Die Hardwareanforderungen sind gering. Wenn eine reine WLAN-Anbindung ausreichend ist, kann für den Betrieb in einem privaten Netzwerk ein Raspberry Pi zero eingesetzt werden. Die Installation kann neben Raspberry Pi OS auf diversen Linux-Distributionen erfolgen, wie beispielsweise Ubuntu und Fedora, aber auch über Docker virtualisiert und auf einem Network Attached Storage installiert werden. ⓘ