Startpage
Typ der Website | Suchmaschine Proxy-Server |
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Verfügbar in | Mehrsprachig |
Hauptsitz | Wilhelmina van Pruisenweg 104, Den Haag, die Niederlande |
Eigentümer | Startpage BV |
Muttergesellschaft | Surfboard Holding BV |
URL | startseite.de |
Gestartet |
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Startpage ist ein niederländisches Suchmaschinenunternehmen, das den Schutz der Privatsphäre als sein besonderes Merkmal hervorhebt. Die Website wirbt damit, dass sie es den Nutzern ermöglicht, Google-Suchergebnisse zu erhalten und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, indem sie keine persönlichen Informationen oder Suchdaten speichert und alle Tracker entfernt. Startpage.com bietet auch eine Funktion zum anonymen Browsen, die es den Nutzern ermöglicht, Suchergebnisse über einen Proxy zu öffnen, um die Anonymität zu erhöhen. Da das Unternehmen seinen Sitz in den Niederlanden hat, ist es durch die Datenschutzgesetze der Niederlande und der Europäischen Union geschützt und somit für die Überwachungsprogramme der Vereinigten Staaten wie PRISM rechtlich nicht zugänglich. ⓘ
Startpage.com begann als Schwesterunternehmen von Ixquick, einer 1998 gegründeten Metasuchmaschine. Die beiden Websites wurden 2016 zusammengelegt. Im Oktober 2019 erhielt Startpage eine bedeutende Investition von der Privacy One Group, einer Tochtergesellschaft von System1. ⓘ
Startpage ist eine Suchmaschine, die die eingegebenen Suchanfragen an die Google-Suchmaschine weiterleitet und dadurch anonymisiert die Suchergebnisse anzeigt. Startpage will damit den Datenschutz ihrer Nutzer gewährleisten. Startpage wird von der niederländischen Startpage B.V. betrieben, die zur Surfboard Holding B.V. gehört. ⓘ
Startpage verzichtet ausdrücklich auf Targeted Advertising. Statt die Nutzerdaten auszuwerten und zu vermarkten, erfolgt die Finanzierung über nicht-personalisierte Werbung. ⓘ
Geschichte .
Frühe Geschichte
Ixquick wurde 1998 von David Bodnick in New York City gegründet. Ursprünglich bot es eine Metasuche für 14 verschiedene Web- und Verzeichnissuchmaschinen sowie Bilder-, Nachrichten- und MP3-Suchmaschinen. Die Ergebnisse wurden sortiert, nachdem die Relevanz der einzelnen Suchtools für die Anfrage bewertet worden war. Surfboard Holding BV, ein Unternehmen mit Sitz in Zeist, Niederlande, das von CEO Robert E. G. Beens geleitet wird, erwarb Ixquick im Jahr 2000. Ixquick wurde am 23. März 2005 mit neuen Funktionen, einschließlich eines neu gestalteten Metasuchalgorithmus, neu gestartet. ⓘ
Startpage.com begann 2002 als Webverzeichnis und begann im folgenden Jahr mit der Spiegelung von Ixquick. Am 7. Juli 2009 startete das Unternehmen Startpage.com neu, um nur noch Ergebnisse von der Google-Suchmaschine abzurufen. Vor der Veröffentlichung von Tor Browser Version 4.5 im April 2015 war Startpage.com die Standardsuchmaschine. ⓘ
Verschmelzung und jüngste Geschichte
Am 29. März 2016 wurde Ixquick.com mit der Suchmaschine Startpage.com zusammengelegt. Im Jahr 2017 verzeichnete Startpage schätzungsweise 2 Milliarden Suchanfragen. Das Unternehmen gehörte zu den 200 europäischen Unternehmen, die sich gegen die Umsetzung der Richtlinien zur Aufhebung der Netzneutralität durch die FCC ausgesprochen haben. ⓘ
Im Oktober 2019 erwarb die Privacy One Group, die sich im Besitz des Adtech-Unternehmens System1 befindet, eine Mehrheitsbeteiligung an Startpage, doch nach Angaben des Unternehmens können seine "Gründer jede potenzielle technische Änderung, die sich negativ auf die Privatsphäre der Nutzer auswirken könnte, einseitig ablehnen". Durch die Beibehaltung des Hauptsitzes und der Geschäftstätigkeit in den Niederlanden ist Startpage weiterhin durch die niederländischen und EU-Datenschutzgesetze geschützt. ⓘ
Im Mai 2020 gab Vivaldi bekannt, dass sein Browser Startpage als optionale oder standardmäßige Suchmaschine hinzugefügt hat. ⓘ
Schutz der Privatsphäre
Am 27. Juni 2006 begann die Website nach Kritik an Google Shopping damit, private Daten ihrer Nutzer zu löschen. Ixquick erklärte, dass es die persönlichen Daten der Nutzer weder an andere Suchmaschinen noch an den Anbieter der gesponserten Ergebnisse weitergibt. Nach Angaben der der New York Times Wirecutter, speichert Startpage keine persönlichen Informationen oder Suchdaten der Nutzer. In einem Bericht über die Website von ZDNet vom Mai 2020 heißt es ebenfalls, dass Startpage "keine Daten oder Suchverläufe verfolgt, protokolliert oder weitergibt". ⓘ
Im Jahr 2011 erhielt Startpage das Europäische Datenschutzgütesiegel, eine von der Europäischen Union geförderte Initiative, die durch eine Reihe von Design- und technischen Audits die Einhaltung von EU-Gesetzen und -Vorschriften zur Datensicherheit und zum Datenschutz nachweist. In den Jahren 2013 und 2015 wurde das Unternehmen erneut zertifiziert. Außerdem hat das Unternehmen seit Januar 2009 die Aufzeichnung der IP-Adressen der Nutzer vollständig eingestellt. Da Startpage seinen Sitz in den Niederlanden hat, unterliegt es auch nicht den US-Gesetzen wie dem Patriot Act und kann nicht gezwungen werden, sich an US-Überwachungsprogramme wie PRISM zu halten. Startpage hat außerdem 20.000 Euro an NOYB gespendet, die von Max Schrems gegründete gemeinnützige Organisation, die sich für strategische Gerichtsverfahren und Medieninitiativen zur Unterstützung der EU-Datenschutzgrundverordnung einsetzt. ⓘ
Das Unternehmen bietet auch einen eigenständigen Proxy-Dienst, Startpage.com Proxy, der in die Startpage-Suchmaschine integriert ist. Diese Funktion, die seit 2018 unter dem Namen Anonymous View bekannt ist, bietet Nutzern die Möglichkeit, alle Suchergebnisse (außer Werbung) über den Proxy zu öffnen. ⓘ
StartMail, 2014 von Startpage-CEO Beens gegründet, wurde entwickelt, um einen E-Mail-Dienst zum Schutz der Privatsphäre anzubieten. StartMail ermöglicht auch die Erstellung von Wegwerf- und dauerhaften E-Mail-Aliasnamen für jedes Konto. Phil Zimmermann, der Erfinder des PGP-Verschlüsselungssystems, den Startpage 2018 eingestellt hat, um das Unternehmen in Sachen Datenschutztechnologie zu beraten, hat auch bei der Entwicklung des PGP-verschlüsselten E-Mail-Dienstes von StartMail mitgeholfen. ⓘ
Da Startpage.com keine Nutzerdaten sammelt, wird auch keine gezielte Werbung auf der Grundlage des Nutzerdatenverlaufs geschaltet. Das Unternehmen generiert Einnahmen aus seiner Suchmaschine, indem es kontextbezogene Werbung auf der Grundlage des für die Suche verwendeten Schlüsselworts anbietet. ⓘ
Merkmale
Startpage verwendet Ergebnisse von Google, für die es bezahlt wird. Ab Juli 2020 ermöglicht Startpage die Suche in 82 Sprachen, darunter Bengali, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, vereinfachtes und traditionelles Chinesisch, Spanisch, Schwedisch und Türkisch. ⓘ
Die Website verfügt über Tabs für die Websuche sowie Tabs für die Bild- und Videosuche. Im November 2019 fügte Startpage eine Registerkarte für Nachrichten hinzu. Nach Angaben des Unternehmens ist die Nachrichtensuche "nicht kuratiert oder personalisiert" und "jeder Nutzer, der denselben Begriff zur selben Zeit nachschlägt, erhält dieselben Nachrichten". ⓘ
Suchergebnisse und Filterblase
Startpage bezieht seine Treffer über Google. Durch das fehlende User-Tracking sind die Suchergebnisse nicht personalisiert, es wird keine IP-abhängige Filterung vorgenommen (siehe Filterblase) und die angezeigten Treffer werden nicht an bereits vorher getätigte Suchanfragen angepasst. ⓘ