Dreikaiserjahr

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Kaiser Wilhelm I. regierte vom 18. Januar 1871 bis zum 9. März 1888.
Kaiser Friedrich III. regierte nur 99 Tage: 9. März - 15. Juni 1888.
Kaiser Wilhelm II. regierte vom 15. Juni 1888 bis zum 9. November 1918.

Das Dreikaiserjahr bezeichnet in der deutschen Geschichte das Jahr 1888 während des Deutschen Kaiserreichs. Das Jahr ist von denkwürdiger Bedeutung, da zwei deutsche Kaiser starben, was zu einer raschen Abfolge von drei Monarchen innerhalb eines Jahres führte. Die drei verschiedenen Kaiser, die in diesem Jahr über Deutschland herrschten, waren Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. Die Eselsbrücke "drei Achten, drei Kaiser" wird auch heute noch in Deutschland von Kindern und Erwachsenen verwendet, um das betreffende Jahr zu lernen.

Lage

Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1861 wurde Wilhelm I. König von Preußen. Als Monarch des größten deutschen Staates, der vor allem dank Bismarcks Bemühungen eine Schlüsselrolle bei der Einigung spielte, regierte Kaiser Wilhelm I. das Deutsche Reich seit der Vereinigung Deutschlands am 18. Januar 1871. Er wurde fast 91 Jahre alt und herrschte 27 Jahre lang über Preußen und 17 Jahre lang über Deutschland. Sein Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm, wurde für seine militärischen Taten gefeiert, weil er in den Kriegen zur Einigung Deutschlands eine führende Rolle spielte. Friedrich befehligte Stäbe und Armeen während des Zweiten Schleswigschen Krieges, des Österreichisch-Preußischen Krieges und des Französisch-Preußischen Krieges. Kronprinz Friedrich Wilhelm war vor dem Jahr 1888 gerade 56 Jahre alt geworden. Friedrich hatte zu dieser Zeit auch eine Reihe von Kindern, und sein Thronfolger wurde nach seinem Großvater Wilhelm genannt. Wilhelm wurde im Januar 1888 29 Jahre alt.

Schnelle Erbfolge

Kaiser Wilhelm I. starb am 9. März 1888 nach langer Regentschaft. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Friedrich Wilhelm. Friedrich Wilhelm wurde als Friedrich III. bekannt, als er den Thron bestieg. Neben seinen militärischen Erfolgen war Friedrich III. ein bekannter Liberaler und mit der liberalen britischen Prinzessin Royal Victoria verheiratet. Zum Zeitpunkt des Todes seines Vaters war Friedrich jedoch bereits 56 Jahre alt und erkrankte bereits vor der Übernahme des deutschen Kaiserthrons an Kehlkopfkrebs im Endstadium. Friedrich versuchte, den Krebs zu behandeln, was jedoch nicht gelang. Aufgrund dieser Krankheit und der anschließenden Behandlung konnte Friedrich während seiner kurzen Regierungszeit nicht sprechen und musste sich schriftlich verständigen. Trotz seiner langwierigen Krankheit erfüllte Friedrich noch einige seiner Pflichten als Kaiser, hatte jedoch keine nachhaltige Wirkung auf Deutschland. Er starb nach nur 99 Tagen Regierungszeit am 15. Juni 1888. Friedrichs Sohn, Wilhelm II., folgte ihm im Alter von 29 Jahren auf den Thron. Im Gegensatz zu seinem Vater hatte Wilhelm II. nicht viele liberale Tendenzen. Wilhelm II. führte Deutschland schließlich in den Ersten Weltkrieg und regierte bis zu seiner Abdankung und dem Untergang des Deutschen Reiches 1918 bei Kriegsende.

Im Dreikaiserjahr wurde lediglich ein Münzwert mit jeweils dem Abbild eines der drei 1888 regierenden Kaiser geprägt. Die 20-Mark-Goldmünze wurde in der Münzstätte Berlin (A) mit folgenden Gesamtprägezahlen ausgeführt:

  • Wilhelm I. (Jaeger 246): 533.854 Exemplare,
  • Friedrich III. (Jaeger 248): 5.363.501 Exemplare und
  • Wilhelm II. (Jaeger 250): 755.512 Exemplare.

Das aus diesen drei Münzen bestehende Set ist in Sammlerkreisen begehrt und besitzt im Erhaltungsgrad Stempelglanz einen Wert von ca. 1.500 Euro. In einschlägigen Münzhäusern wird es für durchschnittlich rund 2.300 Euro angeboten.