Repetierbüchse

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Ein Repetiergewehr ist ein einläufiges Gewehr, mit dem zwischen den einzelnen Munitionsnachladungen mehrere Schüsse abgegeben werden können. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, dass mehrere Patronen in einem (in der Waffe befindlichen oder an der Waffe angebrachten) Magazin aufbewahrt und dann einzeln durch einen hin- und hergehenden Bolzen über einen manuellen oder automatischen Mechanismus in das Patronenlager befördert werden, wobei durch das Einlegen der Patrone in das Patronenlager in der Regel auch der Hahn/Schlagbolzen für den folgenden Schuss gespannt wird. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff "Repetiergewehr" meist speziell auf manuelle Repetiergewehre (z. B. mit Hebelwirkung, Pump-Action, Repetierbolzen usw.), im Gegensatz zu Selbstladegewehren, bei denen der Rückstoß und/oder der Rückstoß des vorherigen Schusses genutzt wird, um den Mechanismus in Gang zu setzen und die nächste Patrone zu laden, auch wenn alle Selbstladewaffen technisch gesehen eine Unterkategorie von Repetiergewehren sind.

Repetiergewehre stellten im militärischen Einsatz einen bedeutenden Fortschritt gegenüber den vorhergehenden Hinterladergewehren mit einem Schuss dar, da sie eine viel höhere Feuerrate ermöglichten. Das Spencer-Repetiergewehr wurde von der Kavallerie im Amerikanischen Bürgerkrieg und in den anschließenden Indianerkriegen verwendet, und das erste militärisch genutzte Repetierluftgewehr war das Windbüchse-Gewehr.

Moderne Repetierbüchse

Die Repetierbüchse (lat. repetere „wiederholen“), auch Repetierer, Repetiergewehr und seltener Durchlader genannt, ist eine Büchse (Gewehr) mit Repetiersystem. Nach der Schussabgabe wird der Verschluss durch manuelles Zurück- und Wiedervorschieben betätigt. Dabei wird die leere Patronenhülse aus dem Patronenlager ausgeworfen und aus einem Magazin eine neue Patrone von hinten in das Lager geführt. Beim Repetiervorgang wird auch das Schloss gespannt – Handspanner bilden die Ausnahme, werden aber aus Sicherheitsgründen als Jagdwaffe immer beliebter.

Nach dem deutschen Waffengesetz gelten Repetierbüchsen als Mehrladewaffe, sind daher keine Einzellader.

Frühe Repetierer

  • Kalthoff-Repetierer (um 1630)
  • Lorenzoni-Repetiergewehr (um 1650)
  • Lagatz-Gewehr: eine Abwandlung des Lorenzoni-Systems, entworfen vom Danziger Büchsenmacher Daniel Lagatz um 1700.
  • Harmonikagewehr (1742)
  • Cookson-Repetiergewehr (1750)
  • Fafting-Gewehr: Im Jahr 1774 wurde von einem norwegischen Oberst namens Fafting ein Gewehr erfunden, das 18 bis 20 Schüsse pro Minute abgeben konnte und durch Abnehmen eines federbelasteten Behälters, der am Gewehrschloss befestigt war, als normales Gewehr verwendet werden konnte. Es wurde auch berichtet, dass der Erfinder an einem Gewehr arbeitete, das mehr oder weniger nach dem gleichen Prinzip bis zu 30 Schüsse in einer Minute abgeben konnte.
  • Girardoni Luftgewehr (1779)
  • Französisches Gewehr von 1789: 1791 wurde in einem in Frankreich veröffentlichten Buch erwähnt, dass es mindestens seit 1789 ein Gewehr gab, das 5 oder 6 Schuss fassen und dreimal in der Minute nachgeladen werden konnte, also insgesamt 15 oder 18 Schüsse pro Minute abgeben konnte. Ein ähnliches Gewehr soll auch im Hotel de la Guerre(fr) aufbewahrt worden sein.
  • Church und Bartemy/Bartholomew-Gewehr: Ein von den Amerikanern William Church und Chrostus Bartemy oder Bartholomew 1813 entwickeltes Repetiergewehr mit drei separaten Magazinen für bis zu 42 Ladungen Munition, das 25 Schuss pro Minute abgeben kann. Es konnte in einer Minute nachgeladen werden.
  • Thomson Rifle: ein 1814 patentiertes Steinschloss-Repetiergewehr, das durch die Verwendung mehrerer Verschlüsse einen Repetierschuss ermöglicht.
  • Lepage-Gewehre: 1819 erfand ein französischer Büchsenmacher namens Lepage Perkussionsgewehre mit 2 und 4 Schüssen, die er auf der französischen Industrieausstellung des gleichen Jahres vorstellte. 1823 stellte er ein Salvengewehr vor, mit dem sieben gezogene Läufe gleichzeitig abgefeuert werden konnten, sowie einen Drehkarabiner. 1827 stellte derselbe Erfinder auf einer anderen französischen Industrieausstellung 11 Perkussions- und 1 Steinschlosswaffe aus, darunter ein 4-Schuss-Drehgewehr, ein "Doppelgewehr" mit einer Trommel mit 5 Ladungen und ein "Einzelgewehr" sowie ein Paar Pistolen, ebenfalls mit einer Trommel mit 5 Ladungen.
  • Hewson-Magazin-Gewehr: Im Jahr 1824 warb der englische Büchsenmacher W. P. Hewson neben anderen Feuerwaffen und einem Luftgewehr für ein Magazingewehr.
  • Jobard-Gewehr: ein Revolvergewehr mit 14 Schuss, das 1826 in Belgien patentiert und 1835 der Regierung vorgestellt wurde.
  • Henry-Gewehr: ein französisches Steinschlossgewehr mit 14 Schuss im Stil der Kalthoff- und Lorenzoni-Gewehre, das 1831 von Francois-Antoine Henry patentiert (1835 bewilligt) wurde, aber möglicherweise auf einem früheren Entwurf desselben Autors aus dem Jahr 1809 basiert.
  • Silas Day Magazine Gun: Ein Perkussions-Drehgewehr, an dem ein Magazin mit losem Pulver und Kugeln befestigt war, das 1837 in den USA patentiert wurde.
  • Colt Ring Lever Gewehre (1837)
  • Bailey, Ripley und Smith Magazin-Gewehr: 1838 patentierten die Amerikaner Lebbeus Bailey, John B. Ripley und William B. Smith ein Perkussions-Repetiergewehr mit einem schwerkraftbetriebenen Rohrmagazin, das bis zu 15 wiederverwendbare Stahlpatronenkammern aufnehmen konnte.
  • Eaton-Gewehr: Im Jahr 1838 wurde ein von James Eaton in Amerika erfundenes Perkussionsgewehr beschrieben, das 24 Patronen in einem rotierenden Magazin aufnehmen und in vier Minuten abfeuern konnte, was einer Feuergeschwindigkeit von 6 Patronen pro Minute entsprach.
  • Kratsch-Gewehr: 1839 wurde berichtet, dass ein Mechaniker namens Kratsch aus Bayreuth ein Gewehr erfunden hatte, das 30 Mal in einer Minute schießen und in einer Minute nachgeladen werden konnte.
  • Devisme-Gewehre: 1844 stellte ein französischer Büchsenmacher namens Devisme auf der französischen Industrieausstellung von 1844 eine Reihe von Repetierwaffen vor, darunter eine 18-schüssige Pistole ohne sichtbaren Hammer oder Verschluss, eine 6-schüssige Pistole, ein Gewehr mit 6 Schüssen und einem "Drehdonner" und ein vierschüssiges "doppelt wirkendes" Gewehr.
  • Jennings Magazine Rifle: 1847 patentierte Walter Hunt in Großbritannien ein Repetiergewehr, das er "Volitional Repeater" nannte. Er ließ es 1849 in den Vereinigten Staaten erneut patentieren. Dieses Gewehr verfügte über ein Röhrenmagazin unter dem Lauf und einen Hebelmechanismus, mit dem die Patronen in das Patronenlager gehoben wurden. Da Hunt nicht in der Lage war, den Bau des Gewehrs zu finanzieren, verkaufte er die Rechte an George Arrowsmith, der wiederum einen Mitarbeiter, Lewis Jennings, mit der Verbesserung des Hebelmechanismus beauftragte. Courtland Palmer gab die erste Bestellung für das "Jennings Magazine rifle" für sein Eisenwarengeschäft auf: Robbins & Lawrence. Das Gewehr verkaufte sich nicht gut, da die Munition ein pulverhaltiges Hohlspitzgeschoss war. Die meisten Gewehre wurden später in Einzelschussgewehre umgewandelt. Zwei Mitarbeiter von Robbins & Lawrence: Horace Smith und Daniel B. Wesson verbesserten das Design und verkauften es als "Smith-Jennings Repeating Rifle". Zunächst verwendeten sie eine leicht abgewandelte Flobert-Patrone, die 1853 patentiert worden war, doch später wechselten sie zu einer abgewandelten Rocket Ball-Munition, die so verändert wurde, dass sie als eigenständige Zentralfeuerpatrone funktionierte.
  • Cass Repeating Belt Gun: Ein 1848 in den USA patentiertes Perkussionsrepetiergewehr, bei dem eine Kette oder ein Gürtel im Schaft die Papierpatronen zum Verschluss des Gewehrs führte.
  • Buchel Cartridge Magazine Gun: Das erste röhrenförmige Patronenmagazingewehr, das im Februar 1849 in den Vereinigten Staaten patentiert wurde.
  • Perry 'Faucet-Breech' Gewehr: Ein im Dezember 1849 von Alonzo Perry in den USA patentiertes Repetiergewehr mit aufklappbarem oder kippbarem Verschluss, das Papierpatronen in mehreren schwerkraftbetriebenen Rohrmagazinen im Schaft und ein separates Magazin für Fulminatpillen zur Zündung verwendet.
  • Porter-Selbstladegewehr: Im Februar 1851 wurde in den amerikanischen Zeitungen über eine von Parry W. Porter erfundene Perkussionspistole mit losem Pulver und Kugeln berichtet, die besser für das von ihm erfundene Revolvergewehr bekannt ist, an dem das Magazin für seine Pistole mit losem Pulver und Kugeln befestigt werden sollte, und noch im selben Jahr erhielt der Erfinder ein Patent.
  • Needham-Selbstladekarabiner: Ein Selbstladekarabiner, der im Juni 1851 auf der Weltausstellung von Joseph Needham vorgeführt wurde.
  • Dixon Self-Loading and Self-Priming Gun: Ein von C. S. Dixon vorgeführtes Repetiergewehr, das auf der Annual Fair of the American Institute im Oktober 1851 mit Silber ausgezeichnet wurde.
  • Das erste Slide-Action-Patent: Es wurde 1854 in Großbritannien an Alexander Bain erteilt, der den Mechanismus einer Harmonika-Pistole modifizierte.
  • Colette Gravity Pistol: eine Repetierpistole, die auf der Weltausstellung 1855 vorgestellt wurde. Obwohl sie im Volksmund als Colette Gravity Pistol bekannt ist, war ihr ursprünglicher Erfinder ein Belgier namens Jean Nicolas Herman.
  • Colt-Drehflinte (1855)
  • Leroux Magazin-Gewehr: Auf der Exposition Universelle (1855) in Frankreich stellte ein französischer Büchsenmacher namens Leroux einen Repetierkarabiner mit einem Magazin für 36 Flobert-Patronen vor, der mit einem neuartigen Patronenauszieher ausgestattet war.
  • Spencer-Repetiergewehr (1860)
  • Roper-Repetierflinte (1882/1885)

Mechanismen

Manuell

Revolvermechanik

Circuit Judge Karabiner mit Revolvermechanismus

Zwar wurden einige frühe Langwaffen mit dem bei Handfeuerwaffen beliebten Revolvermechanismus hergestellt, doch waren diese nicht sehr langlebig. Auch wenn der Revolvermechanismus für Pistolen gut geeignet war, stellte er bei Langwaffen ein Problem dar: Ohne besondere Dichtungsdetails erzeugt der Zylinder eine Gasentladung in der Nähe des Gesichts, wenn die Waffe von der Schulter aus abgefeuert wird, wie es bei Gewehren üblich war.

Fallblockverschluss

Obwohl es sich bei den meisten Fallblocks um einschüssige Systeme handelte, verwendeten einige frühe Repetierer diese Konstruktion, insbesondere die norwegische Krag-Petersson und die amerikanische Spencer-Büchse. Ersteres wurde aus einem Magazin unter dem Lauf im Henry-Stil geladen, letzteres aus einem Röhrenmagazin im Hinterschaft.

Hebelwirkung

Marlin Modell 1894C Unterhebelrepetierer im Kaliber .357 Magnum

Bei einem klassischen Unterhebelrepetierer vom Typ Henry-Winchester werden die Patronen einzeln in ein Rohrmagazin geladen, das parallel und unterhalb des Laufs angeordnet ist. Der kurze Verschluss wird mit einem Kniehebelverschluss in Position gehalten. Ist der Verschluss geschlossen, verhindert er das Öffnen allein durch die Kraft, die auf den Bolzen wirkt, wenn die Waffe abgefeuert wird. Dieser Verschluss wird durch einen Handgriff betätigt, der Teil des Abzugsbügels ist. Bei Betätigung des Hebels drückt eine Feder im Röhrenmagazin eine neue Patrone in Position. Durch Zurückstellen des Bedienhebels in die Ausgangsposition wird die Patrone in die Kammern geschoben und der Verschluss verschlossen. Eine Verriegelung verhindert das Abfeuern, wenn der Kipphebel nicht vollständig geschlossen ist. Das berühmte Modell 1873 Winchester ist ein Beispiel für diesen Typ. Spätere Hebeldruckwaffen, wie z. B. die Marlin-Hebelflinten und die von John Browning für Winchester entworfenen Gewehre, verwenden einen oder zwei vertikale Verriegelungsblöcke anstelle eines Kipphebels. Es gibt auch Unterhebelrepetierer, die aus einem Kastenmagazin gespeist werden, was die Verwendung von spitzen Geschossen ermöglicht.

Ein einzigartiges Beispiel für das Nachladen mit Hebelwirkung bei automatischen Feuerwaffen ist das M1895 Colt-Browning-Maschinengewehr. Diese Waffe hatte einen schwenkbaren Hebel unter dem Lauf, der durch eine Gasentnahme im Lauf betätigt wurde und den Verschluss zum Nachladen entriegelte. Diese einzigartige Funktionsweise brachte ihr den Spitznamen "Kartoffelgräber" ein, da der Hebel bei jeder Schussabgabe schwenkte.

Pump-Action

Repetierbüchsen werden in der Regel für den präzisen Einzelschuss benutzt. Scharfschützen, Jäger und Sportschützen verwenden dazu häufig Kammerstängelrepetierer. Unterhebel- oder Vorderschaftrepetierer sind eher im angloamerikanischen Raum oder beim Westernschießen verbreitet.

Ein großer Teil der heute zur Jagd verwendeten Repetiersysteme mit Zylinderverschluss sind auf das Mauser System 98 zurückzuführen, das von der Firma Mauser für das Militärgewehr Modell 98 entwickelt wurde. In jagdlicher Verwendung sind vorwiegend folgende Repetiersysteme anzutreffen:

  • Kammerstängelrepetierer (engl. bolt action) einschließlich der Geradezugrepetierer (engl. straight-pull bolt action).
  • Unterhebelrepetierer (engl. lever action)
  • Vorderschaftrepetierer (engl. pump oder slide action)

Repetierbüchsen sind im Schießsport den Matchwaffen zugeordnet. Es werden Kleinkalibergewehre, Biathlongewehre und Zimmerstutzen eingesetzt. Bei den Biathlonwaffen hat sich der Fortnerverschluss durchgesetzt; im Bereich der Kleinkalibergewehre und Zimmerstutzen dominieren Systeme der Firmen Anschütz und Walther.

Weitere Systeme werden im Artikel Verschluss aufgeführt.

In der Ausführung mit verkürztem Lauf und einem bis zur Mündung reichenden Schaft wird die Repetierbüchse auch als Repetierstutzen bezeichnet.

Das Colt Lightning .22 Pump-Action-Gewehr

Bei einer Pump-Action-Waffe wird der Verschluss durch einen beweglichen Vorderschaft betätigt, den der Schütze vor- und zurückbewegt, um eine verbrauchte Patrone auszuwerfen und eine neue Patrone zu entnehmen und einzulegen. Pump-Action-Waffen werden in der Regel mit Schrotflinten in Verbindung gebracht, aber ein Beispiel für ein Pump-Action-Gewehr ist die Remington Modell 7600-Serie. Gewehre mit Pump-Action werden auch als Slide-Action bezeichnet. Diese Art von Gewehr ist bei einigen örtlichen Strafverfolgungsbehörden nach wie vor beliebt, da es sich um ein Gewehr handelt, mit dem Beamte, die bereits mit der Pumpgun vertraut sind, leicht geschult werden können.

Repetiergewehr

Geöffneter Verschluss einer Winchester Modell 70. Der Verschluss hat eine gedrehte Oberfläche.

Der Verschluss ist ein Mechanismus, der von Hand betätigt wird, um eine abgefeuerte Patrone herauszuziehen, eine neue Patrone in das Patronenlager zu befördern und den Schlagbolzen zurückzusetzen, so dass die Waffe wieder schussbereit ist. Der Verschluss verschließt den Boden des Laufs und enthält den Schlagbolzen. Der Verschluss wird von einem Hebel gehalten, der in eine Aussparung passt. Wird dieser Hebel aus der Aussparung herausbewegt, löst sich die Arretierung des Verschlusses, so dass er zurückgezogen werden kann. Ein Auszieher entfernt die verbrauchte Patrone, die dann durch den Hebelschlitz ausgeworfen wird. Eine Feder am Boden des Magazins drückt die Reservepatronen nach oben, wobei die oberste Patrone zwischen dem Verschluss und dem Patronenlager am unteren Ende des Laufs liegt. Durch Vorschieben des Verschlusshebels wird diese Patrone in das Patronenlager geschoben und durch Drücken des Hebels in die Kerbe wird der Verschluss verriegelt und der Abzugsmechanismus aktiviert. Durch den vollständigen Zyklus wird auch der Schlagbolzen zurückgesetzt. Das Mauser-Gewehr aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ist das berühmteste Repetiergewehr, von dem die meisten ähnlichen Waffen abgeleitet sind, wie z. B. das M1903 Springfield und das Karabiner 98 Kurz (oft als Kar98k oder einfach K98 abgekürzt). Das russische Mosin-Nagant-Gewehr, das britische Lee-Enfield und das norwegische Krag-Jørgensen sind Beispiele für alternative Repetierwaffen.

Selbstladefunktion

Blowback

Beim Blowback-Verfahren wird der Verschluss im Moment der Schussabgabe nicht wirklich verriegelt. Um einen heftigen Rückstoß zu vermeiden, wird bei den meisten Schusswaffen mit diesem Mechanismus das Öffnen des Verschlusses auf irgendeine Weise verzögert. Bei vielen Handfeuerwaffen wird der Schuss abgefeuert, während sich der Verschluss noch in der Vorwärtsbewegung befindet, und der Verschluss öffnet sich erst, wenn dieser Vorwärtsimpuls überwunden ist. Bei anderen Methoden wird das Öffnen so lange verzögert, bis zwei Rollen in die Aussparungen des Gehäuses, in dem der Verschluss untergebracht ist, zurückgedrückt wurden. Das einfache Rückstoßverfahren ist einfach und kostengünstig in der Herstellung, hat aber nur eine begrenzte Schusskraft und wird daher bei kleinkalibrigen Waffen wie Maschinenpistolen und Maschinenpistolen eingesetzt. Das hebelverzögerte Blowback-Verfahren, wie es beispielsweise beim französischen FAMAS-Sturmgewehr zum Einsatz kommt, kann auch leistungsstärkere Patronen verarbeiten, ist jedoch komplizierter und teurer in der Herstellung.

Rückstoßbetätigte

M1941 Johnson-Gewehr

Bei einer rückstoßbetätigten Waffe ist der Verschluss verriegelt, und der Lauf stößt im Rahmen des Schusszyklus zurück. Bei Waffen mit langem Rückstoß, wie z. B. der Browning Auto-5, bleiben Lauf und Verschluss während des gesamten Rückstoßes verriegelt und trennen sich beim Rückstoß; bei Waffen mit kurzem Rückstoß, wie sie für die meisten halbautomatischen Handfeuerwaffen (z. B. den Colt M1911) typisch sind, stößt der Lauf nur kurz zurück, bevor er sich vom Verschluss löst.

Gasbetriebene

FN FAL-Kampfgewehr

Bei einem gasbetriebenen Mechanismus wird ein Teil der Gase, die das Geschoss aus dem Lauf treiben, abgesaugt und zur Betätigung eines Kolbens verwendet. Die Bewegung dieses Kolbens wiederum entriegelt und betätigt den Verschluss, der die verbrauchte Patrone herauszieht und durch Federkraft die nächste Patrone bereitstellt. Fast alle modernen Militärgewehre verwenden solche Mechanismen.

Geschichte

Die Entwicklung der Repetierbüchse wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Entwicklung der Patrone eingeleitet. Dabei hat sich die Zentralfeuerpatrone aus Metall mit Rand oder Ringfuge (Auszieherrille) als Basis für Repetierbüchsen durchgesetzt. Ausnahmen bilden die Kleinkaliber- und Flobert-Gewehre, sowie die Zimmerstutzen. Das Zündnadelgewehr und das Chassepotgewehr waren die Vorgänger der Repetierbüchse. Durch Ladevorrichtungen und Magazin entstanden mehrschüssige Handfeuerwaffen. Das Mauser Modell 71/84 war die erste deutsche Repetierbüchse mit Magazin. Entwicklungen mit unterschiedlichsten Verschlüssen führten letztendlich zu den heute bekannten Repetierbüchsen.

Aufbau der Repetierbüchse

Repetiersystem mit Zylinderverschluss
Zylinderverschluss der Repetierbüchse

Die Hauptbestandteile einer Repetierbüchse sind die Bauteile: Verschluss, Lauf, Magazin, Abzug, Schaft, Visierung oder Montagevorrichtungen für eine Zieloptik.

Es existieren etliche Bauweisen von Repetierbüchsen unterschiedlicher Hersteller. Beispielsweise beim Mauser System 98 ist der Lauf mit dem Patronenlager in den Verschluss eingeschraubt. Die Verschlusskammer befindet sich über dem Magazin. Sie hat seitlich oben eine lange Öffnung für den Auswurf abgeschossener Patronenhülsen. Der Verschlusszylinder wird von hinten in die Kammer geführt. Die meisten Repetierbüchsen müssen zum Öffnen entsichert sein. Die Abbildung zeigt eine Sicherung mit Zwischenstufe, welche das Öffnen im gesicherten Zustand erlaubt. Zur Verriegelung muss der Kammerstängel aus der im Bild gezeigten Stellung nach vorne geschoben und dann nach unten gedrückt werden. Beim Öffnen (Kammerstängel nach oben und dann zurück) wird das Schloss gespannt. Links von der Hülsenbrücke befindet sich eine Entriegelung, welche den Zylinderverschluss zum Ausbau frei gibt.

Der Magazinschacht öffnet nach unten. Mit der Magazinverriegelung kann das Magazin zum Austausch ausgelöst werden. Nicht alle Repetierbüchsen haben ein Wechselmagazin. Das Mausersystem wird üblicherweise von oben geladen und entladen. Dies gilt auch für Einzelladerbüchsen mit einer Ladewanne anstelle des Magazins.

Kimme und Korn bilden die als offenes Visier bezeichnete Visiereinrichtung. Für den jagdlichen Einsatz werden optische Zieleinrichtungen wie z. B. das Zielfernrohr verwendet. Diese Zieleinrichtungen werden durch passgenaue Montagen auf der Hülsenbrücke und dem Hülsenkopf schussfest und wiederholgenau montiert. Festmontagen werden für die dauerhafte Verbindung von Zieloptiken verwendet. Wechselmontagen verschiedener Bauarten (Einhakmontagen, Schwenkmontagen) ermöglichen den wahlweisen Einsatz von Zieloptiken.

Der Schaft der Büchse ist meist aus einem Stück gefertigt, um passgenau den Lauf, den Abzug und das Magazin aufzunehmen. Als Material wird Nussbaumholz bevorzugt, aber neben anderen Holzarten auch Kunststoff und Schichtholz verwendet. Meist ist der Lauf mittels zweier Schrauben, der Kreuzschraube vor und der Kastenschraube hinter dem Magazin, mit dem Schaft verbunden. Von der Kreuzschraube aus kann der Lauf frei schwingen und sich bei Erwärmung ausdehnen.