Laryngitis

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Kehlkopfentzündung
Laryngitis gastrica.jpg
Endoskopisches Bild eines entzündeten Kehlkopfes, verursacht durch sauren Reflux
Aussprache
  • /ˌlærɪnˈtɪs/
FachgebietHals-Nasen-Ohren-Heilkunde
SymptomeHeisere Stimme, Fieber, Schmerzen
DauerNormalerweise weniger als 2 Wochen
UrsachenViral, Trauma, bakteriell
Diagnostische MethodeAnhand der Symptome, bei Bedenken Untersuchung mittels Laryngoskopie
DifferentialdiagnoseEpiglottitis, Kehlkopfkrebs, Krupp
BehandlungStimmschonung, Flüssigkeitszufuhr
HäufigkeitHäufig

Laryngitis ist eine Entzündung des Kehlkopfs (Stimmlippens). Zu den Symptomen gehören häufig eine heisere Stimme und möglicherweise Fieber, Husten, Schmerzen im vorderen Halsbereich und Schluckbeschwerden. In der Regel halten diese Beschwerden weniger als zwei Wochen an.

Eine Laryngitis wird als akut eingestuft, wenn sie weniger als drei Wochen andauert, und als chronisch, wenn die Symptome länger als drei Wochen andauern. Akute Fälle treten in der Regel im Rahmen einer viralen Infektion der oberen Atemwege auf, andere Infektionen und Traumata, z. B. durch Husten, sind weitere Ursachen. Chronische Fälle können durch Rauchen, Tuberkulose, Allergien, sauren Reflux, rheumatoide Arthritis oder Sarkoidose verursacht werden. Der zugrunde liegende Mechanismus beinhaltet eine Reizung der Stimmbänder.

Zu den besorgniserregenden Anzeichen, die eine weitere Untersuchung erforderlich machen, gehören Stridor, eine Strahlentherapie am Hals, Schluckbeschwerden, eine Dauer von mehr als drei Wochen und Rauchen in der Vergangenheit. Bei besorgniserregenden Anzeichen sollten die Stimmbänder mittels Laryngoskopie untersucht werden. Andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen können, sind Epiglottitis, Krupp, das Einatmen eines Fremdkörpers und Kehlkopfkrebs.

Die akute Form verschwindet im Allgemeinen ohne spezifische Behandlung. Ruhe für die Stimme und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können helfen. Antibiotika scheinen bei der akuten Form im Allgemeinen nicht sinnvoll zu sein. Die akute Form ist weit verbreitet, die chronische Form dagegen nicht. Die chronische Form tritt am häufigsten im mittleren Alter auf und ist bei Männern häufiger als bei Frauen.

Laryngitis, schematische Darstellung bei der Laryngoskopie

Unter einer Laryngitis (von altgriechisch λάρυγξ lárynx ‚Kehle‘ und der Endung -itis für entzündliche Krankheit) versteht man eine Entzündung des Kehlkopfes. Das Hauptsymptom der Kehlkopfentzündung (früher auch als Kehlkopfkatarrh bezeichnet) ist Heiserkeit (Raucedo) mit Dysphonie bis hin zur Aphonie, oftmals begleitet von einem trockenen, quälenden Husten. Weitere Symptome können starke Halsschmerzen und Fieber bis 40 °C sein.

Anzeichen und Symptome

Das Hauptsymptom der Laryngitis ist eine heisere Stimme. Da eine Laryngitis verschiedene Ursachen haben kann, können auch andere Anzeichen und Symptome variieren. Sie können umfassen

  • Trockener oder schmerzender Hals
  • Husten (sowohl ein ursächlicher Faktor als auch ein Symptom der Laryngitis)
  • Häufiges Räuspern
  • Erhöhte Speichelproduktion
  • Dysphagie (Schluckbeschwerden)
  • Schwellungsgefühl im Bereich des Kehlkopfes (Unbehagen im vorderen Halsbereich)
  • Globus pharyngeus (Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben)
  • Erkältungs- oder grippeähnliche Symptome (die ebenso wie Husten ein Auslöser für eine Laryngitis sein können)
  • Geschwollene Lymphknoten im Hals, in der Brust oder im Gesicht
  • Fieber
  • Allgemeine Muskelschmerzen (Myalgie)
  • Kurzatmigkeit, vor allem bei Kindern

Qualität der Stimme

Neben einer heiser klingenden Stimme können bei einer Laryngitis auch Veränderungen der Tonhöhe und Lautstärke auftreten. Je nachdem, ob die Stimmlippen geschwollen oder steif sind, können die Sprecher eine tiefere oder höhere Tonlage als normal empfinden. Sie können auch eine hauchigere Stimme haben, da mehr Luft durch den Raum zwischen den Stimmlippen (die Stimmritze) strömt, eine geringere Lautstärke und einen geringeren Stimmumfang.

Ursachen

Kehlkopfentzündung

Laryngitis kann sowohl infektiöser als auch nicht-infektiöser Natur sein. Die daraus resultierende Entzündung der Stimmlippen führt zu einer Verzerrung des dort erzeugten Klangs. Sie entwickelt sich normalerweise als Reaktion auf eine Infektion, ein Trauma der Stimmlippen oder eine Allergie. Eine chronische Laryngitis kann auch durch schwerwiegendere Probleme wie Nervenschäden, Wunden, Polypen oder harte und dicke Klumpen (Knötchen) auf den Stimmbändern verursacht werden[4].

Akute

Viruserkrankung

  • Die meisten akuten Kehlkopfentzündungen werden durch Virusinfektionen verursacht, wobei Rhinovirus, Influenzavirus, Parainfluenzavirus, Adenovirus, Coronavirus und RSV die häufigsten sind. Bei Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist, können auch andere Viren wie Herpes oder HIV als Ursache in Frage kommen.

Bakteriell

  • Dies ist eine weitere Hauptursache für eine akute Laryngitis und kann in Verbindung mit einer Virusinfektion oder aufgrund einer solchen auftreten. Häufige Bakterienstämme sind Streptokokken der Gruppe A, Streptococcus pneumoniae, C. diphtheriae, M. catarrhalis, Haemophilus influenzae, Bordetella pertussis, Bacillus anthracis und M. tuberculosis. In Entwicklungsländern können auch ungewöhnlichere bakterielle Ursachen auftreten, z. B. Mykobakterien und Syphilis, die jedoch auch in Industrieländern vorkommen können.

Pilzerkrankungen

  • Kehlkopfentzündungen, die durch Pilzinfektionen verursacht werden, sind häufig, werden aber laut einer Übersichtsarbeit des BMJ nicht diagnostiziert und können bis zu 10 % der Fälle von akuter Laryngitis ausmachen. Sowohl Patienten mit funktionierendem als auch mit geschwächtem Immunsystem können an einer Pilzkehlkopfentzündung erkranken, die sich als Folge einer kürzlich erfolgten Einnahme von Antibiotika oder inhalativen Kortikosteroiden entwickeln kann. Zu den Pilzstämmen, die eine Laryngitis verursachen können, gehören Histoplasma, Blastomyces, Candida (insbesondere bei immungeschwächten Personen), Cryptococcus und Coccidioides.

Trauma

  • Häufig durch übermäßige Beanspruchung der Stimmlippen, z. B. durch übermäßiges Schreien, Kreischen oder Singen. Dies führt zwar häufig zu einer Schädigung der äußeren Schichten der Stimmlippen, doch kann die anschließende Heilung zu Veränderungen in der Physiologie der Stimmlippen führen. Eine weitere mögliche Ursache für eine Entzündung kann eine Überbeanspruchung der Stimmbänder sein.[5] [6] [7] [8] [9] Auch ein Kehlkopftrauma, einschließlich eines iatrogenen Traumas (verursacht durch eine endotracheale Intubation), kann zu einer Entzündung der Stimmbänder führen.

Chronische

Allergien

  • Es ist unklar, ob Asthma Symptome verursachen kann, die häufig mit einer Laryngitis einhergehen. Einige Forscher vermuten, dass allergische Ursachen der Laryngitis häufig als Folge eines sauren Refluxes fehldiagnostiziert werden.

Reflux

  • Eine mögliche Erklärung für die chronische Laryngitis ist, dass die Entzündung durch einen gastroösophagealen Reflux verursacht wird, der wiederum zu einer Reizung der Stimmlippen führt.

Autoimmunerkrankungen

  • Etwa 30 bis 75 % der Personen mit rheumatoider Arthritis weisen Symptome einer Laryngitis auf.
  • Symptome einer Laryngitis treten nur bei 0,5 bis 5 % der Menschen mit Sarkoidose auf. Laut einer Meta-Analyse von Silva et al. (2007) ist diese Krankheit oft eine seltene Ursache für Kehlkopfsymptome und wird häufig als andere Stimmstörung fehldiagnostiziert.

Diagnose

Diagnose der verschiedenen Formen der akuten Laryngitis

  • Laryngitis nach einem Trauma: Diese Form der Laryngitis wird in der Regel durch eine Anamnese ermittelt, die Aufschluss über frühere traumatische Phonoerfahrungen, interne Traumata durch kürzlich durchgeführte Eingriffe sowie frühere Halsverletzungen gibt.
  • Akute virale Laryngitis: Diese Form der Laryngitis ist durch eine niedrigere Stimmlage und Heiserkeit gekennzeichnet. Die Symptome dieser Form der Laryngitis treten in der Regel weniger als eine Woche lang auf, können aber auch 3-4 Wochen lang anhalten. Diese Form der Laryngitis kann auch von Symptomen der oberen Atemwege begleitet sein, wie z. B.: Halsschmerzen, Odynophagie, Rhinorrhoe, Dyspnoe, postnasaler Ausfluss und Verstopfung.
  • Pilzbedingte Laryngitis: Eine Biopsie und Kultur der abnormen Läsion kann helfen, eine Pilzlaryngitis zu bestätigen.

Visuelle Diagnose

Der Kehlkopf selbst weist häufig ein Erythem (Rötung) und ein Ödem (Schwellung) auf. Dies kann mit einer Laryngoskopie oder Stroboskopie festgestellt werden (die Methode hängt von der Art der Laryngitis ab). Die Stroboskopie kann relativ normal sein oder Asymmetrie, Aperiodizität und reduzierte Schleimhautwellenmuster zeigen.

Weitere Merkmale des Kehlkopfgewebes können sein

  • Rötung des Kehlkopfgewebes (akut)
  • Erweitertes Blutgefäßsystem (akut)
  • Dickes, aber trockenes Kehlkopfgewebe (chronisch)
  • Steife Stimmlippen
  • Klebrige Sekrete zwischen den Stimmlippen und benachbarten Strukturen (interarytenoidale Region)

Überweisung

Einige Anzeichen und Symptome weisen darauf hin, dass eine frühzeitige Überweisung erforderlich ist. Dazu gehören

  • Schwierigkeiten beim Schlucken
  • Stimmbandstridor
  • Ohrenschmerzen
  • Kürzlicher Gewichtsverlust
  • Rauchen in der Vergangenheit
  • Aktuelle oder kürzlich durchgeführte Strahlentherapie (im Halsbereich)
  • Kürzlich durchgeführte Halsoperationen oder Operationen mit endotrachealem Schlauch
  • Personen, die beruflich mit der Stimme arbeiten (Lehrer, Sänger, Schauspieler, Callcenter-Mitarbeiter usw.)

Differentialdiagnose

  • Akute Epiglottitis: Dies ist wahrscheinlicher bei Personen mit Stridor, Sabbern, Schmerzen oder Schluckbeschwerden.
  • Spasmodische Dysphonie
  • Reflux-Laryngitis
  • Chronische allergische Laryngitis
  • Neoplasma
  • Kruppe: Dieser äußert sich durch bellenden Husten, Heiserkeit und Stridor beim Einatmen.

Behandlung

Die Behandlung ist oft unterstützend und hängt vom Schweregrad und der Art der Laryngitis (akut oder chronisch) ab. Zu den allgemeinen Maßnahmen zur Linderung der Kehlkopfentzündungssymptome gehören Verhaltensänderung, Flüssigkeitszufuhr und Befeuchtung.

Die Stimmhygiene (Pflege der Stimme) ist sehr wichtig, um die Symptome der Laryngitis zu lindern. Zur Stimmhygiene gehören Maßnahmen wie: Ruhe für die Stimme, ausreichend Wasser trinken, Koffein- und Alkoholkonsum reduzieren, mit dem Rauchen aufhören und das Räuspern einschränken.

Akute Laryngitis

Die Behandlung einer akuten Laryngitis umfasst in der Regel Stimmhygiene, Schmerzmittel (Analgetika), Befeuchtung und Antibiotika.

Viruserkrankung

Die empfohlene Behandlung einer viralen Laryngitis umfasst Stimmpausen, Schmerzmittel und Schleimlöser für häufiges Abhusten. Hausmittel wie Tee und Honig können ebenfalls hilfreich sein. Antibiotika werden nicht zur Behandlung einer viralen Laryngitis eingesetzt.

Bakteriell

Antibiotika können bei bakterieller Laryngitis verschrieben werden, insbesondere wenn Symptome einer Infektion der oberen Atemwege vorliegen. Allerdings ist der Einsatz von Antibiotika bei akuter Laryngitis sehr umstritten. Dabei geht es um Fragen der Wirksamkeit, der Nebenwirkungen, der Kosten und möglicher Antibiotikaresistenzmuster. Insgesamt scheinen Antibiotika bei der Behandlung der akuten Laryngitis nicht sehr wirksam zu sein.

In schweren Fällen von bakterieller Laryngitis, wie Supraglottitis oder Epiglottitis, besteht ein höheres Risiko, dass die Atemwege blockiert werden. Es sollte eine dringende Überweisung zur Behandlung der Atemwege erfolgen. Die Behandlung kann Befeuchtung, Kortikosteroide, intravenöse Antibiotika und vernebeltes Adrenalin umfassen.

Pilzerkrankungen

Pilzbedingte Laryngitis kann mit oralen antimykotischen Tabletten und antimykotischen Lösungen behandelt werden. Diese werden in der Regel bis zu drei Wochen lang eingenommen, wobei die Behandlung möglicherweise wiederholt werden muss, wenn die Pilzinfektion zurückkehrt.

Trauma

Kehlkopfentzündungen, die durch übermäßigen Gebrauch oder Missbrauch der Stimme verursacht werden, können durch stimmhygienische Maßnahmen behandelt werden.

Chronische Laryngitis

Reflux

Die Behandlung des laryngopharyngealen Refluxes umfasst in erster Linie Verhaltensmaßnahmen und Medikamente. Das Verhaltensmanagement umfasst Aspekte wie

  • Tragen von lockerer Kleidung
  • Essen kleinerer, häufigerer Mahlzeiten
  • Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Koffein, Alkohol, scharfe Speisen)

Patienten mit Anzeichen einer chronischen Kehlkopfentzündung und heiserer Stimme können Anti-Reflux-Medikamente verschrieben werden. Wenn die Anti-Reflux-Behandlung nicht zu einem Rückgang der Symptome führt, sollten andere mögliche Ursachen untersucht werden. Freiverkäufliche Medikamente zur Neutralisierung von Säuren (Antazida) und Säurehemmer (H-2-Blocker) können eingesetzt werden. Antazida wirken oft nur kurz und reichen für die Behandlung möglicherweise nicht aus. Protonenpumpeninhibitoren sind eine wirksame Art von Medikamenten. Sie sollten nur für einen bestimmten Zeitraum verschrieben werden, nach dem die Symptome überprüft werden sollten. Protonenpumpenhemmer wirken nicht bei jedem. Für manche Menschen kann eine physikalische Refluxbarriere (z. B. Gaviscon Liquid) besser geeignet sein. Antisekretorische Medikamente können verschiedene Nebenwirkungen haben.

Wenn es angebracht ist, kann eine Reflux-Operation für manche Menschen von Vorteil sein.

Bei chronischer Laryngitis sollten Tabak, Alkohol und scharfe Gewürze gemieden werden, bei Reflux sind Protonenpumpenhemmer Mittel der Wahl. Durch Inhalation werden die trockenen Schleimhäute angefeuchtet, abschwellende Medikamente sollten nicht verwendet werden. Gegebenenfalls sollte durch operative Maßnahmen die Nasenatmung verbessert oder durch Stimmtherapie eine richtige Stimmtechnik erlernt werden.

Entzündung

Bei der Behandlung der allergischen Laryngitis haben sich topische nasale Steroide und eine Immuntherapie bei allergischem Schnupfen als wirksam erwiesen. Antihistaminika können ebenfalls hilfreich sein, können aber zu einer Austrocknung des Kehlkopfes führen. Inhalative Steroide, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können zu Problemen mit dem Kehlkopf und der Stimme führen.

Autoimmunerkrankungen

Schleimhautpemphigoid kann mit Medikamenten (Cyclophosphamid und Prednisolon) behandelt werden.

Granulomatöse

Die Sarkoidose wird in der Regel mit systemischen Kortikosteroiden behandelt. Zu den weniger häufig eingesetzten Behandlungen gehören intraläsionale Injektionen oder Laserresektionen.

Prognose

Akute

Eine akute Laryngitis kann andauern, klingt aber in der Regel innerhalb von zwei Wochen von selbst ab. Wenn der Patient den Behandlungsplan befolgt, ist eine schnelle Genesung wahrscheinlich. Bei einer viralen Laryngitis können die Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, selbst wenn die Entzündung der oberen Atemwege abgeklungen ist.

Chronische

Eine Laryngitis, die länger als drei Wochen anhält, wird als chronisch bezeichnet. Wenn die Kehlkopfsymptome länger als drei Wochen andauern, sollte eine Überweisung zur weiteren Untersuchung, einschließlich einer direkten Laryngoskopie, erfolgen. Die Prognose für eine chronische Laryngitis hängt von der Ursache der Laryngitis ab.

Einteilung

Akute Laryngitis

Die akute Form der Laryngitis wird in eine Entzündung der verschiedenen Etagen des Larynx (Supraglottis, Glottis, Subglottis), besonders aber der Stimmlippen (Glottis) unterteilt. Die subglottische Laryngitis wird auch als Pseudokrupp bezeichnet. Sehr häufig ist auch der obere Anteil der Luftröhre mit einbezogen; dann wird von einer Laryngotracheitis gesprochen.

Die akute Laryngitis wird überwiegend durch Virusinfekte der oberen Luftwege oder selten auch durch starke Stimmbelastung in Räumen mit trockener, evtl. rauchiger Luft verursacht.

Phlegmonöse Laryngitis

Die Laryngitis phlegmonosa tritt extrem selten auf, ist jedoch lebensbedrohlich. Ursächlich können eine verminderte Immunität, ein Trauma oder schwere Infektionskrankheiten sein, die aus Nachbarstrukturen übergreifen können, wie einem Zungengrundabszess oder einer peritonsillären Phlegmone. Bei dieser Form der Laryngitis sind die Muskelschicht des Kehlkopfes, die Tela submucosa, das Perichondrium und die Bänder betroffen. Symptome sind hohes Fieber, starke Schmerzen beim Schlucken und insbesondere ein respiratorisches Versagen (Suffokation) auf Grund des Kehlkopfödems, das überraschend schnell auftreten kann und eine sofortige Therapie benötigt. Als Folge von Syphilis, Typhus, Tuberkulose oder Karzinomen, aber auch bei Diphtherie, Influenza (Grippe) und mechanischen Verletzungen kann sich ebenso eine Perichondritis des Kehlkopfs entwickeln. Abzugrenzen ist die Epiglottitis.

Therapie

Therapie der akuten Laryngitis

Neben der Behandlung einer Grunderkrankung und Beseitigung beteiligter Noxen (beispielsweise Tabakrauch) steht die Stimmschonung bei einer Laryngitis acuta im Vordergrund. Günstig ist es, vorübergehend komplett auf den Stimmgebrauch zu verzichten – allenfalls leise, vorsichtig mit abgesenkter Stimmlage sprechen. Flüstern sollte strikt vermieden werden, denn die dazu notwendige maximale Spannung der Stimmlippen bewirkt eine erhebliche Belastung. Heiße Halsumschläge und warme Getränke sowie Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen zum Beispiel aus der Kamillenblüte oder aus Salbeiblättern wirken lindernd, wobei in Flüssigextrakten kein Alkohol zugesetzt sein soll, da dieser den Larynx austrocknet, was unerwünscht ist. Bei einer Schwellung der Stimmlippen können hydrocortisonhaltige Inhalationen unterstützend wirken; bei Sekundärinfektionen mit Eiterbildung werden Antibiotika verabreicht. Bei Hustenreiz wird symptomatisch behandelt.

Als Komplikation einer Laryngitis acuta ist eine Entzündung des Musculus vocalis möglich, die zu einem unzureichenden Verschluss der Stimmlippen führen kann.

Therapie der phlegmonösen Laryngitis

Bei einem Ödem des Kehlkopfes bei phlegmonösen Prozessen, das zu schwerer Atemnot führen kann, wird zunächst eine Calcium-Vitamin-C-Behandlung, die mit Eismanschetten um den Hals ergänzt wird, durchgeführt, was oftmals ein ausreichendes Abschwellen bewirkt. Gegebenenfalls wird dies um eine intravenöse Gabe eines Glucocorticoids ergänzt, was die Ultima Ratio vermeiden hilft: Sollte bei drohendem Komplettverschluss der Atemwege eine herkömmliche endotracheale Intubation mit dem dünnstmöglichen Tubus nicht mehr möglich sein, erfolgt eine Tracheotomie beziehungsweise Koniotomie (Luftröhrenschnitt).